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Öffi-Paket geht in die Verlängerung

Von Ina Weber

Politik

Rot-Grün fixiert weiteres Öffi-Paket bis 2020 und investiert rund 70 Millionen Euro in den Ausbau des Bim-Netzes.


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Wien. Die Wiener Stadtregierung präsentierte am Montag ein neues Öffi-Paket, das neben dem Ausbau der U-Bahn auch Ausbau und Verlängerungen von Straßenbahnen und Bussen vorsieht. Trotz allgemeinem Sparkurs setze die Stadt auf den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel, so Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am Montag im Rahmen der mit Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) gemeinsamen Präsentation des neuen Öffi-Pakets bis 2020. Für den Ausbau für Bim und Bus werden in den nächsten Jahren 70 Millionen Euro investiert, heißt es. Für eine Stadt "mit bester Lebensqualität" gehöre der Ausbau der Öffis dazu, so Vassilakou, diese Maßnahme sei aber alles andere als selbstverständlich.

Linie D: Neben dem Ausbau der U2 und der U5 wurden Maßnahmen präsentiert, die bis 2020 fertig oder bis 2020 noch angefangen werden sollen. Das betrifft zum einen die Linie D, die verlängert wird. Fährt sie derzeit von der Haltestelle Nußdorf, Beethovengang, im 19. Bezirk bis zur Alfred-Adler-Straße im 10. Bezirk, so wird die Linie bis zum Jahr 2019 um zwei Haltestellen erweitert - von der Alfred-Adler-Straße bis zur Absberggasse hinein in das neue Viertel rund um den Hauptbahnhof. Die Bim wird dann entlang des neuen Helmut-Zilk-Parks fahren und an dieser Endstelle eine Schleife drehen. Baubeginn ist im Jahr 2018. Die neue Strecke wird 1,1 Kilometer lang sein.

Linie15A: Weiters wird im Zuge der Wienerberg-Tangente die Buslinie 15A beschleunigt. Dafür werden laut Sima viele Maßnahmen gesetzt, unter anderem zwei neue Busspuren, die im Jahr 2018 fertig sein werden.

Linien 2 und44: Die Linie 2 und 44 tauschen ab dem Johann-Nepomuk-Berger-Platz in Richtung stadtauswärts ihre Strecken. Derzeit fährt die Linie 44 von Hernals bis zum Schottentor und die Linie 2 von Ottakring bis zum Dr.-Karl-Renner-Ring. Mit Schulbeginn, das heißt ab kommendem September, wird die Linie 2 von Hernals zum Dr.-Karl-Renner-Ring fahren und die Linie 44 von Ottakring bis zum Schottentor. Anstelle von Kurzführungen könnten dadurch Störungen künftig über die Strecken anderer Linien umfahren werden, heißt es.

Linie O: Die Straßenbahnlinie wird bis zum Jahr 2020 ins Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof verlängert. Denn im Herbst 2020 wird dort ein zweiter Schulcampus eröffnet. Derzeit fährt die Linie von der Migerkastraße im 10. Bezirk bis zum Praterstern. Im Jahr 2020 fährt sie dann weiter bis zum Nordbahnhofgelände. Die neuen Stationen sind Mühlfeldgasse, Nordbahnstraße, Bruno-Marek-Allee und Nordbahnhofgelände. Der Baubeginn ist im Jahr 2019. Die neue Strecke wird 1,4 Kilometer lang, davon sind 700 Meter Neubau.

Linie 67: Ein Öffi-Schwerpunkt liegt auf Favoriten. Die Verlängerung der U1 nach Oberlaa wird Anfang September eröffnet. Zeitgleich werde das Parkpickerl im 10. Bezirk eingeführt, so Vassilakou. "Pendler müssen dann ihr Auto am Rand abstellen und mit den Öffis weiterfahren können", sagt sie. Die Linie 67 wird deshalb sukzessive verändert und verlängert. In einer ersten Bauphase soll das sogenannte Kretaviertel erschlossen werden (Fertigstellung 2019). In einer zweiten Phase wird laut Vassilakou die Linie bis zur Bitterlichstraße führen, womit Montelaa erschlossen werde (Bauende 2021).

Neue U1 und Parkpickerlab September in Favoriten

Die Linie 67 fährt derzeit in Favoriten vom Otto-Probst-Platz bis nach Oberlaa, Therme Wien. Um die Linie 6 zu entlasten und aufgrund der neuen U1-Station wird die Linie über einen neuen Streckenabschnitt in der Neilreichgasse zum Reumannplatz fahren und in späterer Folge ab der nächsten Station Gellertplatz in die ehemaligen Siemensgründe verlängert. Der Baubeginn dafür startet 2018. Dass die Linie 67 ab 2. September (Eröffnung U1) nicht mehr nach Oberlaa fährt, sondern nur noch bis Reumannplatz, stößt naturgemäß auch auf Kritik. Am Stadtrand sei bei einer genau parallelführenden U-Bahn-Strecke eine zusätzliche Bim-Linie nicht wirtschaftlich, so die Wiener Linien.

Ab 2. September 2017 fährt die U1 bis nach Oberlaa und bindet mit 4,6 Kilometer Strecke fünf neue Stationen an. Die Planungen für den Neubau der U5 und den Ausbau der U2 sind laut Vassilakou abgeschlossen. Baubeginn ist im Jahr 2019. Die U5 soll vom Karlsplatz bis zum Elternleinplatz im 17. Bezirk führen, die U2 vom Schottentor über Rathaus, Matzleinsdorfer Platz bis zum Wienerberg im 10. Bezirk. Die U5 soll die erste vollautomatisch betriebene U-Bahn-Linie in Wien sein.

In erster Linie werden mit dem neuen Paket bereits existierende Öffi-Linien in Stadtentwicklungsgebiete wie Hauptbahnhof oder Nordbahnhof verlängert. Die Route, die wohl am stärksten verändert wird, ist jene der Linie 67.

Laut Vassilakou und Sima werden die Jahreskartenbesitzer jährlich mehr. "Wir sind auf dem Weg, die Fahrgastmilliarde zu knacken. Je mehr Menschen in der Stadt nicht mehr auf ihr Auto angewiesen sind, desto besser für uns alle", so die Politikerinnen.