Zum Hauptinhalt springen

Ogris, Wohlfahrt und das Vitamin B

Von Christoph Rella

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 9 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

"Ogris/Wohlfahrt am Ruder? Dann können’s gleich einpacken." Oder: "Freunderlwirtschaft at it’s best. Auf dem Rücken der FAK-Fans und dem österreichischen Fußball (sic)." Die Twitteria ist ja nicht gerade bekannt dafür, mit ihren Opfern zimperlich umzugehen. Schon gar nicht, wenn es um Bestellungen im Fußball geht. Andreas Ogris jedenfalls, der am Wochenende interimistisch den Trainerposten von Gerald Baumgartner bei der Wiener Austria übernommen hat, ist da keine Ausnahme.

Zugegeben, eine schiefe Optik hat das Ganze schon. Nun ist die Tatsache, dass sich Sportdirektor Franz Wohlfahrt und Ogris sehr gut verstehen, noch kein Grund zur Beunruhigung. Eng wird es aber dann, wenn die Freundschaft auf einmal mehr zählen sollte als die Kompetenz - und die Antwort auf die Frage: Was müssen ein Sportdirektor und ein Coach eigentlich können, um bei den Violetten ein Leiberl zu haben? Und genügt es wirklich, nur eine lupenreine Austria-Bio samt Unterklassen-Trainererfahrung und Connections zum Vorstand aufzuweisen?

Da ist schon Skepsis angebracht. Auf der anderen Seite wäre es wohl auch nicht fair, sich hier als Moralapostel aufzuspielen, läuft es doch in den meisten Vereinen, Betrieben und Parteien, wo Posten ausgeschrieben werden, nicht viel anders. Vitamin B als Allzweckheilmittel. Ob dieses die Austria aus der Misere reißen wird, bleibt aber fraglich. Eine Bereicherung für die Liga ist Ogris jedenfalls. Fehlte eigentlich nur noch, dass Didi Kühbauer als Coach zu Rapid wechselt. Dieses Derby würden wir wohl alle gern live miterleben.