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ÖH verteidigt den offenen Uni-Zugang

Von Heiner Boberski

Politik

Das neue Vorsitzteam der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) präsentierte in einer Pressekonferenz in Wien seine Schwerpunkte. Es lehnt Zugangsbeschränkungen an den Universitäten strikt ab.


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Noch stärker als bisher wolle sich die ÖH als "kritische Stimme" bemerkbar machen, betonte die neue grün-alternative ÖH-Vorsitzende Rosa Nentwich-Bouchal, die nach einem Jahr ihr Amt mit dem ihrer gegenwärtigen Stellvertreterin und sozialistischen Koalitionspartnerin Barbara Blaha tauschen will.

Beide erteilten Zugangsbeschränkungen an den heimischen Universitäten, wie sie das Bildungsministerium und die Rektoren nach dem für den 7. Juli erwarteten EuGH-Urteil für erforderlich halten, eine Absage. Für Nentwich-Bouchal ist Bildung ein Menschenrecht, das man nicht einschränken dürfe. Sie fürchtet, dass nicht nur Anfängern der Zugang erschwert wird, sondern auch Studierenden, die von einem Bakkalaureatszu einem Magister und dann zu einem Doktoratsstudium übergehen wollen.

Blaha sieht keine Kriterien für Beschränkungen, "die objektiv und fair sind". Statt "panikartig" zu reagieren, empfiehlt Nentwich-Bouchal, einmal ein Jahr lang nach einer vernünftigen Regelung zu suchen und Verhandlungen mit Deutschland aufzunehmen.

Das Arbeitsprogramm des neuen Führungsduos umfasst acht Schwerpunkte: Feminismus, Antidiskriminierung, Demokratisierung, Bildungspolitik, Service, Soziales, Vernetzung und ÖH macht Schule.

Von den dazu gehörenden 25 Projekten hoben die beiden ÖH-Chefinnen einige hervor: die Etablierung einer Frauen-Sommeruniversität, wie es sie schon bis 1990 gegeben habe, die Erstellung eines jährlichen Berichts zur Lage der Studienrichtungen, die Etablierung einer Schuldnerberatung an der ÖH, den Ausbau selbst organisierter Lehre durch Ringvorlesungen, die Erstellung eines Weißbuchs zur Frauenförderung, den Ausbau der Beratung von Berufsschülern und Maturanten, sowie die Herausgabe neuer Broschüren, etwa zum Studienrecht ("101 Fragen an das UG 02") oder zum richtigen Zitieren.

Das neue ÖH-Wahlrecht wird nach wie vor abgelehnt, ebenso die geplante "Elite-Universität": "Ziel der ÖH muss es sein, mit geeigneten Mitteln den Elitenbegriff zu dekonstruieren und den öffentlichen Diskurs wieder in eine emanzipierte und offene Richtung zu führen."