)
Die amerikanischen Präsidentenwahlen am kommenden Dienstag werden vermutlich in den beiden Bundesstaaten Florida und Ohio, wo diesmal 27 bzw. 20 Wahlmänner vergeben werden, entschieden. Nach den letzten Umfragen geht der amtierende Präsident George W. Bush bundesweit mit einem hauchdünnen Vorsprung von 49 Prozent ins Wahlkampffinale, auf Kerry entfallen in der von dem TV-Sender ABC am Freitag publizierten Befragung 48 Prozent der Wählerstimmen.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Vor vier Jahren hat Bush in Florida 25 Wahlmänner und in Ohio 20 gewinnen können. In den Umfragen liegt er in Florida knapp vor Kerry, der aber in allen im Oktober gemachten Umfragen in Ohio führt. Wenn Bush also in Ohio verliert und Florida gewinnt, müsste er 17 Wahlmänner in anderen Bundesstaaten holen.
Mehrere Wahlbüros in den beiden Bundesstaaten wollen bei den Wahlen internationalen Wahlbeobachtern den Zutritt verwehren. In den letzten Tagen waren aus Florida Berichte über verschwundene Briefwahlunterlagen bekannt geworden. Die Behörden in Florida verschickten in der Zwischenzeit 76.000 neue Briefwahlunterlagen. In Ohio versuchten die Republikaner, 35.000 Wähler aus den Wahllisten streichen zu lassen. Die Zeitung "Daily News" berichtete von 46.000 Wählern, die sowohl in New York als auch in Florida registriert sind.
Da Kerry in den umkämpften Swingstates sehr gut liegt, könnte sich die paradoxe Situation ergeben, dass Bush zwar diesmal im Gegensatz zu 2000 die Mehrheit der Wählerstimmen bekommt, bei den Wahlmännern aber unterliegt, wie es dem demokratischen Kandidaten Al Gore im Jahr 2000 ergangen ist.
Angebliches Al-Kaida-Video kündigte Anschläge an
Überschattet werden die letzten Tage des Wahlkampfes von neuen Terrordrohungen. Ein angebliches amerikanisches Mitglied des Terrornetzwerks Al Kaida hat den USA in einer Videobotschaft mit einer Welle von Anschlägen gedroht, die "jederzeit" erfolgen könne. Der US-Fernsehsender ABC strahlte das Video, in dem gedroht wird, dass die Straßen Amerikas rot sein werden von Blut, Donnerstagabend aus.