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Studie: Leichtes Plus für Österreich, Skandinavier vorne. | Brüssel. Nur die Einwanderung kann die Bevölkerung der EU annähernd auf demselben Niveau halten, wie 2007. In einigen Regionen - vor allem im Osten und Süden - droht dennoch massive Schrumpfung. Am besten sind die nordeuropäischen Länder vorbereitet. Österreich liegt im oberen Mittelfeld. Gäbe es keine Zuwanderung, würde die EU 2050 um die 50 Millionen Einwohner weniger haben, resümieren die Sozialforscher vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung in ihrer Montag präsentierten Studie.
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Darüber hinaus falle es der EU schwer, gut qualifizierte Arbeitnehmer von außerhalb der EU anzuziehen. Die erst vor kurzem auf den Weg gebrachte "Blue Card" für Erleichterung der Zuwanderung hoch qualifizierter Arbeitnehmer in die EU sei zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber lange noch nicht weitreichend genug, sagte der österreichische Bevölkerungswissenschaftler Rainer Münz.
So sind die Immigranten laut Studie im Gegensatz zu klassischen Einwanderungsländern wie den USA, Neuseeland oder Kanada im Schnitt deutlich schlechter qualifiziert als Bürger ohne Migrationshintergrund. Das gelte auch für die zweite Generation der Einwanderer. Diese ist in Österreich, Deutschland und den Niederlanden sogar noch schlechter ausgebildet als direkte Zuwanderer.
Die Völkerwanderung innerhalb der EU führe zu einer massiven Schräglage für die Regionen, schreiben die Wissenschaftler: Während etwa Großbritannien, Irland oder Spanien profitierten, steuern ländliche Gebiete im Süden Italiens und Griechenlands wie Rumänien, Bulgarien, Teile Polens und der Osten Deutschlands auf Entvölkerung und Vergreisung zu. Noch schlimmer steht es um die Nicht-EU-Staaten im Osten. Die Ukraine und Weißrussland könnten bis 2030 bis zu 18 Prozent ihrer Bevölkerung verlieren.
Als entscheidend für den Erhalt der Bevölkerung aus eigener Kraft hätten sich gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine hohe Beschäftigungsquote bei älteren Arbeitnehmern erwiesen, sagte Studienautor Reiner Klingholz - wo die Frauenbeschäftigungsrate hoch ist, seien auch die Geburtenraten höher. Vorne liegen Norwegen, Island, Schweden, Dänemark, Frankreich, Irland und Großbritannien. Österreich hält auf Platz elf der 30 bewerteten Länder, vor allem die EU-Erweiterung habe sich positiv ausgewirkt. Bis 2030 soll die Bevölkerung um 200.000 auf 8,5 Millionen wachsen.
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