Zum Hauptinhalt springen

Ohne Energie und Gastro wäre Inflation bei 0,7 Prozent

Von Karl Leban

Wirtschaft

Der Aufschwung treibt die Preise, im Oktober lag die Teuerung in Österreich bei 3,7 Prozent.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 2 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Keine Entspannung an der Preisfront: Im Oktober ist die Inflationsrate in Österreich weiter hinaufgeklettert - von 3,3 Prozent (September) auf 3,7 Prozent. Wie die Statistik Austria dazu am Mittwoch mitteilte, ist dies der höchste Wert seit 13 Jahren. Grund dafür waren vor allem signifikante Preisschübe bei Heizöl und Treibstoffen, wo es noch im Vorjahr infolge der Corona-Krise zu starken Verbilligungen gekommen war.

Willst du diesen Inhalt sehen? Gib den anderen Cookies grünes Licht.

Wiener Zeitung Logo

Cookie Einstellungen

Ohne Cookies funktioniert die Website wienerzeitung.at nur eingeschränkt. Für eine sichere und einwandfreie Nutzung unserer Website werden daher technisch notwendige Cookies verwendet. Für die Darstellung von Inhalten von Drittanbietern (YouTube und APA) werden Session-Cookies gesetzt. Bei diesen kann eine Datenübermittlung in ein Drittland stattfinden. Ihre Einwilligung zur Setzung genannter Cookies können Sie jederzeit unter "Cookie Einstellungen" am Seitenende widerrufen oder ändern. Nähere Informationen zu den verwendeten Cookies finden sich in unserer Datenschutzerklärung und in unserer Cookie-Policy.

Technisch notwendig
Youtube
Andere

Ähnlich wie hierzulande entwickeln sich die Verbraucherpreise auch in der gesamten Eurozone. Getrieben von den markant gestiegenen Sprit- und Energiepreisen stieg die durchschnittliche Inflationsrate im Oktober von 3,4 auf 4,1 Prozent - den höchsten Wert seit Mitte 2008, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat bekanntgab. In der Europäischen Union legte die Teuerungsrate ebenfalls weiter zu - im Schnitt von 3,6 auf 4,4 Prozent.

Müssen Notenbanken handeln?

Auch wenn die Verbraucherpreise seit Monaten deutlich anziehen: Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht derzeit keinen Anlass, mit geldpolitischen Maßnahmen auf den Preisauftrieb zu reagieren, obwohl ihr Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent momentan klar überschritten wird. Sie geht davon aus, dass die jetzige Entwicklung überwiegend temporär ist. Für 2022 rechnet die EZB wieder mit rückläufigen Inflationsraten.

Willst du diesen Inhalt sehen? Gib den anderen Cookies grünes Licht.

Wiener Zeitung Logo

Cookie Einstellungen

Ohne Cookies funktioniert die Website wienerzeitung.at nur eingeschränkt. Für eine sichere und einwandfreie Nutzung unserer Website werden daher technisch notwendige Cookies verwendet. Für die Darstellung von Inhalten von Drittanbietern (YouTube und APA) werden Session-Cookies gesetzt. Bei diesen kann eine Datenübermittlung in ein Drittland stattfinden. Ihre Einwilligung zur Setzung genannter Cookies können Sie jederzeit unter "Cookie Einstellungen" am Seitenende widerrufen oder ändern. Nähere Informationen zu den verwendeten Cookies finden sich in unserer Datenschutzerklärung und in unserer Cookie-Policy.

Technisch notwendig
Youtube
Andere

Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Unicredit Bank Austria, meint, dass die Notenbanken aktuell gar nicht viel tun könnten, um die relativ hohen Inflationsraten - derzeit ein globales Phänomen - runterzubringen. Sie müssten schon "die Wirtschaft abwürgen, um so den Energieverbrauch zu senken", dann würden auch die Energiepreise zurückgehen, sagt Bruckbauer. "Sinn macht das freilich keinen." Schließlich will niemand der jetzigen Konjunkturerholung ein jähes Ende bereiten.

Bruckbauer spricht von einer "Rohstoffinflation", die in den kommenden Monaten "langsam runtergehen" sollte - vor allem aufgrund des Wegfalls von Basiseffekten. Für den Sommer 2022 rechnet er mit Inflationsraten von 2,0 bis 2,5 Prozent in Österreich. Heuer sieht Bruckbauer die durchschnittliche Rate bei 2,6 Prozent, im kommenden Jahr dann ebenfalls bei 2,6 Prozent, aber nur wegen der voraussichtlich noch relativ hohen Werte in den Anfangsmonaten.

Für den Bank-Austria-Ökonomen ist vor allem die Entwicklung der Energiepreise das Entscheidende. Würde man aus Österreichs jüngster Inflationsrate von 3,7 Prozent die Energiekosten fürs Wohnen (0,9 Prozentpunkte) sowie den Bereich Verkehr inklusive Treibstoffpreise (1,6 Prozentpunkte) herausrechnen, wäre die Teuerung bei 1,2 Prozent gelegen, so Bruckbauer. Ohne den Bereich Restaurants, Gastronomie und Hotellerie, der mit 0,5 Prozentpunkte zu Buche schlage, hätte sie gar nur 0,7 Prozent betragen.