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Ohne Facebook kein Geburtstag

Von Edwin Baumgartner

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"Hast du gestern nicht was vergessen?" Meine Kollegin schaut mich jetzt echt sauer an - ja, das kann sie. Zumindest genug, dass es mir kalt über den Rücken läuft. Schnell nachgekramt im Gedächtnis: Eine versprochene DVD nicht mitgebracht? gEin Buch? Sonst irgendwas? Moment - Jänner ist’s. Hab ich sie nicht irgendwann aufgezogen, so knapp nach Weihnachten Geburtstag zu haben, sei geschenkstaktisch unklug?

(Meine Zerknirschung fließt, ich hoffe, man merkt es, in jeden Buchstaben dieses Kommentars - was sag ich: In jedes Satzzeichen.) Wobei ich ja gar nicht schuld bin, sondern meine Kollegin selbst.

Hat auf Facebook den Geburtstag deaktiviert. Ergo bekam ich keine rechtzeitig warnende Meldung.

Ja, es stimmt: Auch ich gebe nach und nach, aus reiner Bequemlichkeit, und wie gläsern ich dadurch werde, ist mir allen Ernstes egal, Alltagskleinigkeiten an Facebook ab. Zum Beispiel Termine.

Und die jüngst veröffentlichte Meldung, Facebook würde am 29. und 30. Februar aus technischen Gründen nicht zur Verfügung stehen (wo schau ich nur meine Termine an diesen Tagen nach?), wird mein Friseur demnächst mit seinem seit Jahren beharrlich wiederholten Satz quittieren: "De grauen Haar’ san eindeutig mehr worn." Mit dem Unterschied, dass er dieses eine Mal recht haben könnte.

Als nächstes rät mir dann am Ende noch jemand, wichtige Termine doch im Kalender einzutragen (im K-a-l-e-n-d-e-r aus P-a-p-i-e-r am Ende).

Übrigens - damit Ihnen das mit meinem Geburtstag nicht passiert: Er steht auf Facebook. Falls ich herausfinde, wie man die Deaktivierung aufhebt.