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Ohne Funke kein Olympia-Feuer

Von Christian Mayr

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Spät, aber doch scheint die Olympia-Bewerbung Innsbrucks für 2026 noch in die Gänge zu kommen. Ob die finale Offensive mit DJ Ötzi, der kurz vor Schluss neben bewährten Sportikonen wie Toni Innauer und Benni Raich zum Werbebotschafter avancierte, einen positiven Volksentscheid am Sonntag bewirken kann, ist aber völlig offen. Denn bisher dominierte eher eine latente Grundskepsis zu Olympia das Stimmungsbild im Lande Tirol, gepaart mit einem ziemlich konstanten Desinteresse. Eigentlich gefährliche Zutaten für ein Nein. Denn wo kein Funke, da brennt auch kein Olympia-Feuer. Verübeln kann man es der Bevölkerung ja nicht, nach all dem was sich an Schweinereien rund um die olympische Bewegung seit Jahrzehnten abgespielt hat, da fehlt vielen ganz einfach der Glaube, dass künftig alles anders werden soll. Und dann gibt es auch noch die politische Zurückhaltung der Tiroler und Innsbrucker Parteien, die zwar - mit Ausnahme der Grünen und der Liste Fritz - Winterspiele positiv sehen, eine klare Wahlempfehlung aber ablehnten. Das hat gewiss auch mit der gleichzeitig stattfindenden Nationalratswahl zu tun, die eben nicht mit dem Olympia-Votum verknüpft werden sollte. Einer, der diese gefährliche Konstellation schon vor Wochen kommen sah, wirft sich nun persönlich in die Schlacht - ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Und mit ihm im Schlepptau alle relevanten Wintersportverbände, die mit der Aussicht auf höhere finanzielle Mittel und bessere Sportstätten zum Träger eines Pro-Olympia-Votums werden sollen. Ein Schachzug, der keine Sekunde zu spät kommt. Denn mit einem Nein ist Olympia in Österreich wieder einmal für ein Jahrzehnt erledigt. Immerhin: Als Salzburg vor zehn Jahren im Rennen um die Winterspiele 2014 der gut geölten Werbemaschinerie von Sotschi unterlag, glaubte überhaupt niemand mehr an eine rot-weiß-rote Bewerbung in naher Zukunft.