Zum Hauptinhalt springen

Ohne Impulse in Seitwärtsbewegung

Von Werner Michael Szabó

Wirtschaft

Zu Beginn der Urlaubsperiode mangelte es dem Wiener Aktienmarkt an tendenzbestimmenden Nachrichten. Die Meldungen über die Geschäftsentwicklung der Unternehmen im ersten Halbjahr lassen noch auf sich warten, weshalb sich die Investoren in vornehmer Zurückhaltung üben. Trotz weniger ertragsrelevanter Firmenmeldungen war relativ viel Bewegung im Markt.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die Wiener Börse hat sich von der enormen Unsicherheit an den internationalen Börsen wenigstens nicht anstecken lassen. Immerhin sorgten Gewinnwarnungen, Bilanzierungs-Skandale, Pleiten und das Fehlen deutlicher Signale für einen Konjunkturaufschwung an den internationalen Märkten weiterhin für düstere Stimmung, wobei zahlreiche Leitindizes zur Wochenmitte sogar auf neue Jahrestiefstände abgerutscht sind. Angesichts der neuerlichen Verluste stellt sich zwangsläufig wieder die Frage, ob damit endlich der Wendepunkt erreicht ist. Vor diesem unsicheren Hintergrund hat sich jedenfalls der Wiener Aktienmarkt verhältnismäßig gut gehalten. Zu Wochenbeginn zeigte er sich ausgesprochen fest, verlor aber in der Folge wieder an Boden.

Die Geschäftstätigkeit war mit einem Tagesdurchschnitt von rund 60 Mill.Euro angesichts der angebrochenen Urlaubszeit recht lebhaft. Bei den Stückumsätzen hatte Austrian Airlines mit einem Anteil an den Gesamtumsätzen von knapp 20% die Nase vorn. V.a. zum Wochenschluß explodierten die AUA-Aktienumsätze förmlich, was Händler auf das gestartete Aktienrückkaufsprogramm zurückführten. Die Stückumsätze in AUA-Aktien waren sogar höher als jene der sonst dominanten Telekom Austria.

Der Wiener Leitindex ATX schloß die erste Juliwoche mit 1.231,59 Zählern, was gegenüber dem Vorwochenschluß ein Minus von 0,92% bedeutet. Der den Gesamtmarkt umfassende WBI schwächte sich um 0,48% auf 500,49 Punkte ab. Die Wiener Börse lag mit dieser Entwicklung im Mittelfeld der europäischen Märkte, wovon ein Teil vor dem Wochenausklang noch ins Plus drehte.

Im prime market verbuchten zwei Drittel der Aktien Kursverluste. Verlierer der Woche war Wolford mit einem Minus von 19,5%. Die Aktie scheint auch darunter zu leiden, daß sie bei der nächsten Indexrevision aus dem ATX eliminiert wird. Deutlich tiefer notierten auch VA Tech (-13,3%), deren Beteiligung an einer Babcock-Tochter einigen Abschreibungsbedarf ergeben dürfte. BWT verloren im Wochenabstand 5,6%, Hirsch Servo 5,1%, Jenbacher 3,7%, Mayr-Melnhof 3,6%, Rosenbauer 3,2% und Palfinger 3%. Kursgewinner war JoWooD mit einem Anstieg um 6,4%. UIAG konnten einen Teil des in der Vorwoche verzeichneten Kursverlustes wieder aufholen und zogen um 4,9% an. Nur geringfügig freundlicher waren BBAG, EVN und Immofinanz.

Die Aktien der CyberTron wurden infolge des eröffneten Ausgleichsverfahrens vom prime market in den standard market continuous versetzt. Die Aktie hat neuerlich stark verloren (-33,3%) und notierte zuletzt zu 18 Cent. Schwach präsentierten sich auch Bau Holding Strabag (-5%), Euromarketing (-3,2%) und Lenzing (-3%). Bei den im standard market auction gehandelten Werten gingen Performance AG um 23,1% zurück. Deutlich schwächer notierten auch Heid (-10,8%), ATB Austria (-9,5%) sowie Linz Textil (-7,7%). Mit einem Anstieg um 40% kletterten hingegen Meinl International auf einen neuen Jahreshöchstkurs, ebenso UBM Real Vorzug nach einer Erhöhung um 10,2%. Weiters legten VAE um 6,5% zu.

Werner Michael Szabó ist Redakteur der Zeitschrift bankundbörse.