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"Ohne Strukturen keine Wahlerfolge"

Von Walter Hämmerle

Politik

+++ WZ-Interview mit dem Politikberater Peter Radunski. | "Wiener Zeitung": Herr Radunski, Sie haben bereits zahllose Wahlkampagnen geleitet: Kann man ohne funktionierende flächendeckende Organisation überhaupt Wahlen gewinnen? | Peter Radunski: Kaum, ohne Strukturen ist das praktisch unmöglich. Normalerweise ist da der Weg der bayerischen CSU klüger, die sich nur auf ein Bundesland konzentriert.


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Was müsste denn geschehen, dass es auch ohne funktionierende Strukturen und Organisation geht?

Die größte Hoffnung für eine solche Partei liegt in dem Umstand, dass sie von den anderen hochgeschwätzt wird. In diesem Fall wird die Arbeit praktisch von den anderen Parteien erledigt. Dahinter kann aber auch Strategie liegen, wenn sich eine Partei dadurch einen Vorteil erhofft - und sei es nur der, einem dritten Mitbewerber dadurch zu schaden. Wenn sich die Partei ihre Publizität aber ohne die Hilfe anderer erarbeiten muss, wird es schwer.

Dennoch gibt es immer wieder Beispiele, in Deutschland etwa die "Wahlalternative Soziale Gerechtigkeit" (WASG), die recht erfolgreich waren.

Die konnte sich als Bürgerbewegung auf bestehende Strukturen anderer Organisationen stützen, in diesem Fall auf die Gewerkschaften im Westen und natürlich die PDS im Osten.

Sehen Sie aus deutscher Perspektive ein Thema, mit dem derzeit eine ausreichende Mobilisierung für den Wahlkampf gelingen könnte?

Europa käme dafür im Moment sicherlich in Frage. Aber aus der Regierung heraus lässt sich das kaum umsetzen.