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Der durchschnittliche Andreas-Gabalier-Fan kennt die Ankündigung "Ausg’steckt is" wohl in anderem Zusammenhang. Dem Volksmusikrocker wird nun als erstem Österreicher eine besondere Popkultur-Ehre zuteil. Er wird ein "MTV Unplugged"-Konzert geben. Also ein Auftritt, bei dem er nur von akustischen Instrumenten begleitet wird. Die "Unplugged"-Konzerte haben eine lange Tradition. 1989 startete MTV, damals, man glaubt es kaum, noch ein Musiksender, die Reihe. Eines der bekanntesten Konzerte war jenes von Eric Clapton, mehr Aufsehen erregten aber stromlose Auftritte von Bands, die normalerweise mit Verstärkern nicht geizen. Etwa Nirvana und Metallica. Auch deutschsprachige Künstler durften auf MTV-Geheiß den Stecker ziehen, den Anfang machte 1994 Herbert Grönemeyer. Zuletzt kamen Pandamasken-Rapper Cro und die Rockband Revolverheld an die Reihe, jeweils, wie heute en vogue, mit einer üppigen Entourage an Stargästen.
Nun also Andreas Gabalier. Als geübter Empörungsbeobachter weiß man, was das bedeutet: Oje, es ist was mit dem Gabalier. Keine Viertelstunde, nachdem Gabalier sein Engagement veröffentlicht hatte, war der Untergang des Abendlandes ausgemachte Sache. Also zumindest der von MTV. Twitternutzer, die den Sänger nicht nur wegen seiner Musik, sondern auch wegen seiner politischen Einstellung wenig schätzen, diagnostizierten, mit dieser Entscheidung sei MTV endgültig gestorben. Das wäre echt tragisch. Wäre nicht MTV als Musiksender ohnehin seit Jahren mausetot. Oder sieht noch irgendjemand das Wort "Music" im Senderlogo?