Vor der Wiener Wahl gewinnen Öko-Themen an Aktualität. So präsentieren sich nicht nur die Grünen, sondern auch Rot und Schwarz als Umweltmeister. Die ÖVP erkennt das Potential, das in den öffentlichen Gebäuden schlummert: Bis zu 500 Mill. S könnten eingespart werden. Bislang habe Stadtrat Faymann die Umsetzung des Energiemanagements gebremst, betont Bernhard Görg gegenüber der "Wiener Zeitung".
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Ein wichtiges Thema sei der Umweltschutz, meint Görg, Wien soll wieder Umweltmusterstadt werden. Doch zum Herzensthema wurde die Sache nicht auserkoren, denn bei künftigen Koalitionsverhandlungen werde Görg nicht auf der Umsetzung seiner Forderungen bestehen. Aber Vorschläge wird man ja noch machen dürfen. Umweltstadtrat Fritz Svihalek begnügt sich mit "mach ma scho", wie Gög anmerkt. Schützenhilfe gab es für Wiens VP-Obmann von Umweltminister Wilhelm Molterer: "Umweltmanagement muss zuerst von den Städten und Gemeinden umgesetzt werden." Mit vier Prozent des Gesamtenergieverbrauches hätte die Stadt Wien eine Vorbildfunktion in Sachen Energiesparen. Und das Maßnahmenbündel (Kesselerneuerung, Wärmedämmung, Solarenergie für Warmwasser) könnte dazu beitragen, dass die CO2-Emissionen reduziert werden. Auch die Wohnbauförderung könnte verstärkt zur Erreichung der Kyoto-Ziele eingesetzt werden. Molterer regte ferner die Errichtung eines Biomasse-Heizkraftwerkes an. Auch für ihn wäre - wie von den Grünen verlangt - die Umrüstung von Simmering denkbar. Auch hofft Molterer, dass bestimmungsgemäß bis 2007 mindestens 4 Prozent Ökostrom durch Wiens Leitungen fließen.
Stark machen will sich die ÖVP dafür, dass sich die Europäische Chemikalienagentur, die für die Zulassung und Bewertung von Substanzen zuständig sein wird, in Wien ansiedelt. Diese Behörde könnte ab 2003 für 200 Mitarbeiter attraktive Arbeitsplätze anbieten.