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Ökologie, Bildung und Demokratie vorantreiben

Von Veronika Gasser

Politik

Die Bundespartei mischt beim Wahlkampf der Wiener Grünen kräftig mit. Geht es doch, so Bundessprecher Alexander Van der Bellen, in Wien auch um den Bund: "Denn wer Gewinner dieser Wahl wird, der kann auch die Bundespolitik mitbestimmen." Erfreut zeigt sich die grüne Riege um Wien-Chef Christoph Chorherr über die "Wahlpropaganda" der FPÖ und ÖVP, die vor Rot-Grün warnt. "Wir sind in aller Munde." Noch nie konnte mit einem kleinen 12 Mill. S Budget ein so effizienter Wahlkampf geführt werden.


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Die Gefährlichkeit der Grünen bestehe darin, dass sie die Umsetzung ihrer ökologischen Forderungen planen, klärt Chorherr auf. "Das Waterloo der Agrarpolitik ist auch ein Wiener Thema", betont Van der Bellen. Denn mit 40.000 Essen pro Tag ist die Stadt Wien Großabnehmer und kann auch die Richtung in der Landwirtschaft vorgeben, wenn auf biologische Ernährung gesetzt wird. Chorherr will aus Wien den größten Bio-Einkäufer Österreichs machen. Er freut sich mit dem Bundessprecher, dass nun auch Bio von der SPÖ im Mund geführt wird. "Das Thema wurde für die SPÖ aktuell, nachdem amerikanische Spin-Doctoren dazu geraten haben." Wien sei Schlusslicht bei Biomasse und Umwelttechnologie, und solange Fritz Svihalek die Umweltpolitik in Wien gestalte, werde das Wort Park maximal mit parken assoziiert.

Neben der Ökologie setzen die Grünen auch auf Bildung. Dabei ist nicht nur die kritisierte Kürzung bei den Pflichtschullehrern ein Thema, sondern auch die Ausbildung fehlender Facharbeiter. Der "Ur-Old- und Proporz-Economy von Häupl und Nettig", erteilt Chorherr eine Absage. Ein weiteres Grün-Anliegen ist die Weiterentwicklung der Demokratie. Dabei geht es um Mitspracherecht bei Stadtprojekten, denn die Verwaltung dürfe kein reiner Machtapparat sein. Mit dem SPÖ-Verständnis: "Wir machen es eh für Euch, aber haltets die Papn" müsse endlich Schluss sein, so Chorherr.

Die Integrationssprecherin Maria Vassilakou macht der SPÖ das Angebot, zu zeigen, dass sie es mit Wahlversprechen ernst meint. Sie könne diese sogar vor der Wahl umsetzen: "In ein paar Wochen tagt der Integrationsausschuss, wo über das kommunale Wahlrecht für Ausländer abgestimmt wird. Die SPÖ ist eingeladen, mit uns zu stimmen."