)
Starker Trend zu Benzinmotoren. | VW-Konzern legt bei Marktanteil zu. | Wien. Die Verschrottungsprämie beflügelt den Automarkt: Im April 2009 wurden in Österreich knapp 36.000 Pkw neu zugelassen, um fast 13 Prozent mehr als im April 2008 und um 39 Prozent mehr als im Vormonat März. Herbe Rückgänge meldet die Statistik Austria hingegen für den Nutzfahrzeugmarkt: Bei den Lkw gab es ein Minus von mehr als 36 Prozent, bei den Sattelzugfahrzeugen sogar ein Minus von fast 60 Prozent.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 15 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Der drastische Trendwechsel hin zu Benzinmotoren verstärkt sich: Fast 58 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge hatten Benzinmotoren - damit überflügelte diese Antriebsart erstmals seit 1997 wieder den Dieselmotor. Autos mit Benzinmotor legten im April Vergleich zum Vorjahresmonat um 45 Prozent zu, während die Zulassung von Diesel-Fahrzeugen um fast 14 Prozent zurückging.
Nach Marken war die VW-Tochter Audi mit einem Plus im Jahresvergleich von mehr als 50 Prozent im April der große Gewinner vor Seat (plus 43,3 Prozent), VW (plus 26,5 Prozent), Peugeot (plus 17,2 Prozent und Skoda (plus 14,6 Prozent). Nach Autotypen war der Seat Ibiza mit plus 87,6 Prozent größter Gewinner vor dem Skoda Octavia (plus 75 Prozent) und dem VW Golf (plus 60,8 Prozent).
Insgesamt verbesserte der Volkswagenkonzern im ersten Jahresdrittel seinen Marktanteil auf 31,3 Prozent. Weiterhin überlegener Marktführer nach Typen ist der "ewige Bestseller" VW Golf: Fast 6700 Stück in den ersten vier Monaten bedeuten ein Verkaufsplus von gut 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Schon 17.000 Anträge
Erstmals seit einem halben Jahr stand im April damit vor den monatlichen Pkw-Neuzulassungen in Österreich wieder ein Pluszeichen - es war der zweitbeste April aller Zeiten, nur im absoluten Rekordjahr 1992 lagen die Werte im April noch höher. Dennoch liegt der Markt nach vier Monaten noch etwas mehr als 5 Prozent hinter dem ersten Jahresdrittel 2008.
Auslöser für das Hoch war natürlich die ab 1. April wirksame Ökoprämie, analysiert man bei Österreichs größtem Autohändler Porsche Austria. Laut Aufstellung des Finanzministeriums wurden im April insgesamt 10.200 Anträge auf die Prämie abgewickelt. Das entspricht einem Anteil von 28 Prozent aller Zulassungen. "Rund 8200 Autokäufer haben sich erst wegen der Prämie zum Neuwagenkauf entschlossen, das sind die echten Zusatzverkäufe", erklärt Porsche-Holding-Geschäftsführer Wolf DieterHellmaier. Bei den Importeuren haben sich sogar schon fast 17.000 Neuwagenverkaufsabschlüsse angesammelt, die mit der Altautoverschrottung verknüpft sind - damit ist bereits nach dem ersten Monat mehr als die Hälfte der mit 30.000 Fahrzeugen limitierten Prämie "verbraucht".
Die Aktion sollte daher ausgeweitet werden, meint auch Hellmaier - auch weil sie obendrein durch NoVA und Mehrwertsteuer dem Finanzminister schon im April Mehreinnahmen von mehr als 25 Millionen Euro gebracht habe.