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Ökostrom muss nicht teuer sein

Von Rosa Eder-Kornfeld

Wirtschaft

"Dreck am Stecker?" Nicht bei der oekostrom AG.


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Wien. Mit dem Slogan "Dreck am Stecker? - Nicht bei uns!" wirbt die oekostrom AG in ihrer Frühjahrskampagne für den "richtigen" Strom, nämlich für jenen, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen in Österreich stammt. Dafür können sich immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten erwärmen, wie etwa der Run auf die 5000 oekostrom-Lieferverträge, die im ersten Quartal dieses Jahres über den Diskonter Hofer vertrieben wurden, unter Beweis stellte.

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Windrad und Solarzellen: Immer mehr Konsumenten wollen sauberen Strom beziehen.
© Foto: fotolia

"Ökostrom ist leistbar", betont Horst Ebner, Vorstand der im Jahr 1999 gegründeten oekostrom AG, die als Beteiligungsgesellschaft im Eigentum von rund 2000 Aktionären steht. "Wir sind nicht die Teuersten - aber auch nicht die Billigsten." Dass es den Kunden in erster Linie um den Preis geht, glaubt auch Wilfried Johann Klauss von der Alpen Adria Energie (AAE) nicht. Der zweite, österreichweit tätige Anbieter von 100 Prozent einheimischem, grünem Strom setzt - im Gegensatz zur oekostrom AG, die nach dem Sommer über weitere Marketingaktionen informieren will - auf Mundpropaganda.

Die AAE wurde 1998 gegründet, um den Ausbau von Naturstromkraftwerken im Alpen-Adria-Raum voranzutreiben und ist ein gewachsenes Kärntner Familienunternehmen. "Wir haben derzeit rund 17.000 Kunden und wachsen seit Jahren kontinuierlich", sagt Klauss. Auf Marketing kann das Unternehmen seinen Angaben zufolge getrost verzichten, die Kunden kommen von selbst. Die Tarife sieht Klauss für den durchschnittlichen Haushalt "im vorderen Drittel bis Mittelfeld" angesiedelt.

Neben dem Anspruch, die "richtige" Energie zu verkaufen, haben AAE und oekostrom noch eine Gemeinsamkeit: Sie sind Träger des Österreichischen Umweltzeichens für "grünen Strom". Dieser muss laut der entsprechenden Richtlinie zumindest 1,4 Prozent Strom aus Photovoltaik beinhalten und kann aus Biomasse, Erdwärme, Sonne, Wind oder Wasserkraft stammen. Damit grüner Strom auch wirtschaftlich interessant angeboten werden kann, darf der Anteil an Wasserkraft bis zu 79 Prozent betragen.

Nur Ökostromhändler können grünen Strom anbieten, damit wird eine klare Abgrenzung für Strom aus erneuerbaren Energieträgern erreicht und eine Vermischung des Angebots mit nicht erneuerbaren Quellen verhindert.

oekostrom will mittelfristig 30.000 Kunden

Die oekostrom AG für Energieerzeugung und -handel konnte im Geschäftsjahr 2012 bei einem Umsatz von rund 37 Millionen (nach 34 Millionen) Euro das operative Ergebnis von 94.000 Euro auf 1,2 Millionen Euro steigern. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) drehte von minus 390.000 auf plus 406.000 Euro.

Mittelfristiges Ziel sind 30.000 Kunden. Per Ende April 2013 belieferte das Unternehmen mehr als 20.000 Kunden. Allein die Aktion mit Hofer brachte im ersten Quartal dieses Jahres 5600 neue Abnehmer, hieß es am Dienstag in der Bilanzpressekonferenz.

Alle Produkte des Unternehmens setzten sich auch 2012 ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen aus Österreich zusammen. Dabei wurde der Wasserkraftanteil um sieben Prozent gesenkt und macht nun 80 Prozent aus. Der Windkraftanteil erhöhte sich von 8 Prozent auf rund 14 Prozent. Rund 1,1 Prozent entfielen auf Photovoltaik, Biomasse machte rund 3,4 Prozent aus, Biogas rund 1 Prozent. "Auf Basis unserer aktuellen Planung werden wir den Wind- und Sonnenstromanteil in unserer Stromkennzeichnung auch 2013 steigern können", sagte Ebner.

www.oekostrom.at
www.aae.at
www.umweltzeichen.at