Zum Hauptinhalt springen

Olkiluoto 3: Ärzte warnen vor Sicherheitsdefiziten

Von Veronika Gasser

Wissen

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW warnt vor dem ungelösten Sicherheitsproblemen des Europäischen Druckwasser-Reaktors (EPR) von Siemens, der beim finnischen AKW Olkiluoto 3 zum Einsatz kommen soll. Nach einer IPPNW-Studie, stellt der Einsatz digitaler Leittechnik vor dem Hintergrund eines Störfalls in Deutschland ein "gefährliches Großexperiment mit unausgereiften Steuerungstechnik" dar. Der Einsatz vornehmlich "aktiver" statt "passiver" Sicherheitssysteme und die gewaltige Leistung von 1600 MW entspreche nicht dem Stand der Sicherheitstechnik.

Der Verzicht auf einen "kernschmelzfesten Sicherheitsbehälter" dokumentiere das Prinzip Kostensparen statt Risikovorsorge. Die Anforderungen an die Steuerung sind gewaltig: Nach Angaben von Siemens soll die Anlage aus 300.000 untereinander vielfach verknüpften Teilen bestehen. Die Ärzteorganisation kritisiert: "Jeder Programmierer weiss aus eigener Erfahrung mit weit weniger komplexen Anforderungen, dass sich bei einem solchen System Fehler nicht vermeiden lassen".