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Skispringen zählt zweifellos zu den spektakulärsten Wintersportarten - das beweist schon die Tatsache, dass jener Getränkekonzern, der soeben mit dem Stratos-Projekt für weltweites Aufsehen gesorgt hat, seit Jahren gezielt in Sportler investiert. Skispringen lebt von der knisternden Atmosphäre und vom Hexenkessel im Auslauf - siehe Vierschanzentournee. All das wird man beim sportlich wohl bedeutendsten Bewerb der nächsten Jahre, den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi, nicht erleben dürfen. Denn laut Skiverbandspräsident Gian Franco Kasper dürfen in das Sprungstadion maximal 7500 Personen kommen - inklusive Journalisten, Sponsoren und all den anderen Offiziellen. Wenn also Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer und Co. im Auslauf ihre Latten abschnallen, können sie getrost alle Fans per Handschlag begrüßen. Ob ihre eigenen dabei sein werden, ist aber höchst ungewiss und für die Organisatoren scheinbar zweitrangig. Als Gründe für das strenge Zuschauer-Limit werden Sicherheitsaspekte sowie das zu hohe Verkehrsaufkommen in den kaukasischen Bergen angegeben. FIS-Präsident Kaspar ist darüber übrigens schockiert, wie er mitteilt - auch über die Tatsache, dass in Sotschi viele Wettkampfstätten nach wie vor nicht fertig seien. Stellt sich die Frage, warum Kaspar - einflussreiches Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees - das nicht vor der Vergabe im Jahr 2008 thematisiert hat. So obsiegte wieder einmal das Geld über den olympischen Gedanken, und die Spiele im Reich Wladimir Putins wurden unter anderem jenen in Salzburg vorgezogen. In Bischofshofen hätten übrigens 30.000 begeisterte Zuschauer den neuen Skisprung-Olympiasieger gefeiert.