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Olympia, wir kommen (nicht)

Von Tamara Arthofer

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WZ Tamara Arthofer
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Das eine sportliche Großereignis ist Geschichte, das andere wirft seine Schatten voraus. Nach: "Football’s going Rome" heißt es nun: "Olympia, wir kommen!" Oder eher: Wir kommen nicht? Am Dienstag waren es exakt zehn Tage bis zur Eröffnung, und während die Athleten, die die Qualifikation geschafft haben, für gewöhnlich spätestens zu diesem Zeitpunkt anfangen, Countdown-Stricherllisten zu machen, trudeln nun immer mehr Absagen ein. Vor allem das Tennisturnier, das ohnehin eher ein stiefkindliches Dasein führt, droht nach dem Verzicht mehrerer Topspieler, darunter Rafael Nadal, Dominic Thiem, Serena Williams, Simona Halep und seit Mittwoch auch Bianca Andreescu, zur Farce zu werden. Sie habe immer davon geträumt, Kanada bei Olympia zu vertreten, schreibt Andreescu auf Instagram. "Aber mit all den Herausforderungen, die durch die Pandemie entstehen, weiß ich tief in meinem Herzen, dass ich für mich die richtige Entscheidung getroffen habe."

Einer ist aber bereits in Tokio eingetroffen - und hält unbeirrt an der Illusion "fantastischer Spiele" fest. Am Dienstag weilte Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, anlässlich der Eröffnung des Athletendorfs in Tokio, lobte die Veranstalter für die Vorbereitungen und versprach "sichere Spiele". Tatsächlich werden Dorf und Wettkampfstätten weniger wie sonst wegen der Terror- denn vielmehr der Corona-Gefahr, die auch für Sorge unter der Bevölkerung sorgt, einem Hochsicherheitstrakt ähneln. Wohl notwendig in Zeiten wie diesen - von einem freudvollen Fest, das Olympia einmal sein wollte, aber weiter entfernt als Tokio vom IOC-Hauptsitz in Lausanne. Wer sich dennoch die Reise antut, kann sich zumindest einer Sache gewiss sein. Den (auch in anderen Zeiten) unsäglichen Vorwurf, nur "Olympia-Tourist" zu sein, wird sich niemand anhören müssen.