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Olympische Irrwege

Von Simon Rosner

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Warum Schneeballschlachten, am besten in 20 verschiedenen Gewichtsklassen, noch nicht olympisch sind, ist ein Rätsel. Denn eigentlich gibt es nichts mehr, was Menschen mit Schnee und Eis anstellen können, das noch keinen Olympischen Status hat. Außer Eisschlecken vielleicht.


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Dass ab 2014 auch Frauen um Olympische Medaillen skispringen dürfen, war zwar eine überfällige Entscheidung des IOC, das jedoch im selben Aufwaschen gleich fünf weitere Bewerbe, darunter Ski-Halfpipe, ins Programm holte. Fünf weitere könnten noch dazukommen, auch Slopestyle. Sicher auch großartig, wenn man wüsste, was es genau ist.

Streicht das IOC keinen Bewerb, werden in Sotschi 97 Goldmedaillen vergeben. In Nagano 1998 waren es deren 68, in Innsbruck 1976 gerade einmal 37. Mehr Bewerbe schaffen mehr Zuschauereinnahmen und mehr Medienpräsenz. Die Kosten für zusätzliche Wettkampfstätten müssen ohnehin die Ausrichter begleichen, nicht das IOC. Was die obersten Olympier nicht beachten: Die Geschichten, die ein Wettkampf und seine Protagonisten schreiben, die intensive Beschäftigung mit einer Sportart gehen in diesem Programm, bei sechs bis acht Entscheidungen pro Tag, verloren. Was bleibt ist der nationalistisch eingefärbte Medaillenkampf. Ist das der Olympische Geist?

Siehe auch:Frauen-Skispringen wird olympisch