Dass ein Unternehmen der "Old Economy" zweistellige Zuwachsraten aufweisen kann, zeigt der OMV-Konzern anhand seiner Halbjahresbilanz: Bei Umsätzen von 3,92 Mrd. Euro (plus 17%) erwirtschaftete das Energieunternehmen einen um 88% höheren Periodenüberschuss von 222 Mill. Euro.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 23 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Obwohl der Öl-, Gas- und Chemiekonzern damit auf einen neuen Jahresrekord zusteuert, sieht OMV-Generaldirektor Richard Schenz keinen Grund für eine "Jubelmeldung". Etwas ungünstigere Rahmenbedingungen würden die Margen im zweiten Halbjahr unter Druck bringen. Das Ergebnis sollte dennoch über dem Jahr 2000 zu liegen kommen.
Die Ende 1998 begonnenen Kostensenkungsprogramme - die nicht nur auf das Personalthema ausgerichtet seien - haben einen erfolgreichen Verlauf genommen, berichtete Schenz. "Den großen Personalabbau" habe die OMV hinter sich. Das Unternehmen werde weiterhin permanent dahingehend durchleuchtet, ob es noch Einsparungsmöglichkeiten bei den Fixkosten gebe. Die Zahl der Mitarbeiter betrug zum Halbjahr 5.703 (nach 5.941 ein Jahr davor).
"Money-maker" des Konzerns war in den ersten sechs Monaten 2001 der Geschäftsbereich Exploration und Produktion mit einem Betriebserfolg von 182,25 Mill. (nach 128,35 Mill.) Euro. Das Tankstellennetz der OMV umfasst 1.131 Standorte (Österreich: 535. international 596). Der Marktanteil der OMV beträgt in Österreich etwa 20%. Die Übernahme der Aral-Tankstellen durch BP wird in der OMV mit Gelassenheit gesehen.
Offert für PKN-Anteil
"Mittel- und Osteuropa bleibt für uns weiterhin spannend", sagte Schenz. Am Montag habe die OMV ein Angebot für den Erwerb von 17,58% an der polnischen PKN Orlen abgegeben. Den Zuschlag werde wohl die neue Regierung - am 23. September dieses Jahres wird in Polen neu gewählt - erteilen. Ein stand-alone komme in Polen wegen der Größe des Landes nicht in Frage, betonte Schenz.