Eigene Tochter für grüne Energie wird gegründet. | Biogas, Biodiesel und CO | 2 | -Speicherung werden forciert. | Investitionen von 500 Mio. Euro werden angepeilt. | Wien. Große internationale Ölkonzerne wie BP oder Shell investieren schon länger in erneuerbare Energien (und bemühen sich tunlichst, dieses Faktum in jeder Werbung zu erwähnen) nun will auch die heimische OMV, der größte Mineralölkonzern Mitteleuropas, einen Schwerpunkt in diesem Bereich setzen.
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Zu diesem Zweck soll eine eigene Tochtergesellschaft namens "OMV Future Energy Fund" gegründet werden. Diese soll innerhalb des OMV-Konzernes Potentiale für Projekte mit erneuerbaren Energien ausloten. Da sich solche Projekte üblicherweise derzeit nicht rechnen, sollen sie von der Gesellschaft mit insgesamt 100 Mio. Euro unterstützt werden. Auf diesem Weg sollen im gesamten OMV-Konzern Investitionen von rund 500 Mio. Euro in erneuerbare Energien ausgelöst werden.
"Öl alleine wird in Zukunft unseren Energiebedarf nicht decken können", sagt OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer. Außerdem wolle die OMV einen Beitrag im Kampf gegen den weltweiten Klimawandel leisten.
Mehr Biodiesel im Tank
Es gebe bereits rund ein Dutzend Projektvorschläge, sagt Dorothea Sulzbacher, die Geschäftsführerin des Energy Fund. So solle zum Beispiel in die so genannte 2. Generation von Biodiesel investiert werden. Derzeit werden dem heimischen Diesel nur 5 Prozent Biodiesel beigemischt, welcher aus Raps hergestellt wird. In den nächsten fünf Jahren soll höherwertiger Biodiesel auch aus Ölen, Fetten, Holz oder Stroh hergestellt werden. Dadurch wird ein Beimischungsanteil von 30 Prozent ermöglicht; sogar in reiner Form wäre der neue Biodiesel einsetzbar. In diesem Zusammenhang könnte die OMV eine Biodieselanlage errichten. Ein weiteres Projekt zur Senkung von Treibhausgas-Emissionen ist die CO 2 -Rückführung bei der Erdgasförderung. Erdgas enthält vor der Aufbereitung einen Anteil an CO 2 , der bei der Förderung in die Atmosphäre entweicht. Künftig soll das CO 2 in die Lagerstätte zurückgeführt werden. So könnte die OMV ihre Emissionen um rund 100.000 Tonnen pro Jahr senken und gleichzeitig die Gasausbeute um 25 Prozent erhöhen.
Auch in Biogas will die OMV investieren. Dieses könnte entweder in das Gasnetz eingespeist werden oder über Gastankstellen als Kfz-Treibstoff eingesetzt werden.