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Online ist den Radios voraus

Von Bernhard Baumgartner

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Es ist ein neuer Trend, der sich genauso rasend schnell rasend schnell verbreitet wie die Smartphones, die uns erlauben, immer und überall online zu sein: Autofahrer, die andere Autofahrer über Facebook vor Polizisten warnen, die versuchen, für allzu sportliches Fahren zu kassieren. Facebook macht dabei das möglich, was etwa die Radios nie geschafft haben: eine punktgenaue, geografisch präzise Verkehrswarnung. Tritt man einer entsprechenden regionale Gruppe bei, wird man aufs Handy von Kontrollen von der Polizei bis hin zur Asfinag informiert. Dass sich diese momentan vor allem auf Radarmessungen bezieht, tut hier nichts zur Sache. Schließlich ist es, wenn die Infrastruktur einmal steht, ja auch möglich, vor Staus zu warnen. Denn eine Verkehrsstrafe kann genauso unangenehm sein wie ein Stau: Das eine kostet Geld, das andere Zeit. Je nach persönlicher Einstellung ist das eine oder andere ärgerlicher.


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Wie immer fragt sich der gelernte Österreicher erst einmal: Dürfen die das? Tenor der Experten ist dabei: Ja, die dürfen das. Schließlich gibt es keine Zensur, die verbietet, eine allgemein zugängliche Information (wie dass jemand weithin sichtbar an der Straße steht) weiterzuverbreiten. Das Betätigen der Lichthupe war bis zu einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs auch nur deshalb ungern gesehen, weil ein Warninstrument des Fahrzeuges zweckentfremdet wird. Medial interessant dabei ist, dass sich bei den "Blitzer-Warnungen", die über das Radio laufen, nie jemand ob deren Legalität Gedanken gemacht hat.