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Männer. Das starke Geschlecht steht nun einmal auf eindeutige Signale. Auch im Sport. Es kann ja schon vorkommen, dass der eine oder andere übermütige Athlet im Siegesrausch bewusst Regeln bricht, Aufsichtsorgane provoziert und damit in der Arena wie auch in der Presse eine klare Duftmarke setzt. Wiederholt sich diese Art der Selbstdarstellung, wird die Sache pathologisch.
Da wäre einmal Sebastian Vettel. Dass der 26-Jährige nach seinem Sieg beim Grand Prix von Indien vor zwei Wochen sogenannte "Donuts" in den Asphalt malte, anstatt - wie es das Reglement vorschreibt - zur Kontrolle in die Box zu fahren, kann man noch verstehen. Warum er aber diese verbotene Aktion am Sonntag in Abu Dhabi trotz Strafandrohung (ab 25.000 Euro) erneut zum Besten gab, bleibt ein Rätsel.
Wiederholt ausgerückt, um seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen, ist auch der Fußballer Mario Balotelli. Das Foto, das den italienischen Nationalspieler beim EM-Halbfinale in Polen mit nacktem Oberkörper auf dem Rasen zeigt, ging um die Welt.
Dass Trainer Cesare Prandelli beim zweiten Strip des Spielers im Juni beim Confederations Cup in Brasilien der Kragen platzte ("Alle haben deine Muskeln jetzt gesehen, du musst dein Trikot nicht mehr ausziehen"), war angesichts der drohenden Sperre nur verständlich. Es ist schon okay, wenn man sich einmal aufführen und eine Duftmarke setzen will. Nur zu viel davon tut keiner Nase gut.