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Keine Senkung der Ölquote beim Treffen diese Woche erwartet. | Wien. (dpa) Die Ölminister der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) werden bei ihrem Treffen am Donnerstag in Wien voraussichtlich ihre Rohölförderung nicht weiter zurückfahren. Zwar ist der internationale Markt nach Einschätzung von Experten noch immer überversorgt, doch wäre eine weitere Drosselung angesichts der hypernervösen Märkte und der Rezession zu riskant.
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Nachdem im September und Dezember die Quoten um 4,2 Mio. auf 24,84 Mio. Fass pro Tag (ohne Irak) gesenkt wurden, steigt der Preis je Fass seit Jahresende 2008 und lag gestern bei 58,75 Dollar. "Für die Opec bewegt sich der Ölpreis in die richtige Richtung. Wir erwarten deshalb keine weitere Quotensenkung", sagt Carsten Fritsch, Öl-Analyst der deutschen Commerzbank.
Doch Experten warnen, dass wie im Vorjahr die Fakten eher für einen weiteren Rückgang der Ölpreise sprechen. "Im Bereich des Rohöls sind die Bedingungen weiterhin dramatisch instabil", meint Johannes Benigni, Chef des internationalen Energieberaters JBC, "noch immer liegt die Produktion über dem täglichen Verbrauch und die Lager werden immer voller."
Dies belegen auch die jüngsten Zahlen der Internationalen Energie-Agentur IEA, die für heuer einen Rückgang des weltweiten Verbrauchs um drei Prozent erwartet. Die Hauptgründe für die steigenden Preise sind also Spekulationen und die Hoffnung auf eine leichte Erholung der Weltwirtschaft im Laufe des Jahres. Daher hält JBC eine weitere, wenn auch sehr vorsichtige Quotenkürzung am Donnerstag, spätestens aber beim nächsten Treffen der Ölminister im Herbst für wahrscheinlich.