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Europaweit Protest gegen Schließungen von Werken. | Produktion in Aspern steht für drei Stunden still. | Wien. Die Belegschaft des Autokonzernes Opel, einer Tochter der US-Gruppe General Motors (GM), protestiert weiter gegen Sparpläne.
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Am Dienstag demonstrierten rund 5000 Mitarbeiter vor den Toren der Adam Opel AG in Rüsselsheim. Unmittelbarer Anlass ist die geplante Schließung eines Opel-Werkes im portugiesischen Azambuja. In dem Werk, das derzeit 1150 Menschen beschäftigt, wird der Kastenwagen Opel Combo produziert.
Die Belegschaft befürchtet, dass das portugiesische Werk nur der Anfang ist. Sie rechnet damit, dass bis 2014 insgesamt drei große General-Motors-Werke in Europa geschlossen werden, was einen Verlust von rund 30.000 Arbeitsplätzen bei GM und seinen Zulieferbetrieben bedeuten würde. Die Proteste gehen auch heute, Mittwoch, weiter, und streifen dabei auch Österreich. Beim GM-Werk in Wien-Aspern wird es in jeder der drei Schichten eine einstündige Informationsveranstaltung des Betriebsrates geben.
"Keine Nachteile
für unsere Kunden"
Insgesamt wird in Aspern die Produktion für drei Stunden gestoppt. "Es wird aber keine signifikanten Ausfälle geben. Wir bemühen uns, den Rückstand so gut wie möglich wieder einzuarbeiten", sagt Unternehmenssprecherin Elisabeth Schuller. "Für unsere Kunden wird die Aktion keine Auswirkungen haben."
Das Werk in Aspern sei von den Sparplänen nicht betroffen, sagt Schuller.
GM hat in Europa in den letzten Jahren bereits tiefe Einschnitte vorgenommen. Insgesamt hat der Konzern in Deutschland in den letzten beiden Jahren 9000 Arbeitsplätze abgebaut. Erst vor einem Monat wurde im britischen Ellesmere Port, wo der Opel Astra produziert wird, eine von insgesamt drei Schichten eingestellt. Rund 900 Mitarbeiter verloren dadurch ihren Arbeitsplatz.