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Opel-Rettung wird noch dauern

Von WZ-Korrespondent Wolfgang Tucek

Wirtschaft

Briten und Belgier gegen Magna. | Wien erwägt 200 Mio. Euro Garantien. | Brüssel. Beim Treffen der Wirtschaftsminister am Donnerstag wurde klar, dass die Rettung des angeschlagenen Autoherstellers Opel noch lange nicht abgeschlossen ist. Der österreichische Ressortchef Reinhold Mitterlehner räumte ein, dass ihm der Business-Plan für die Übernahme durch die russische Sberbank und den austro-kanadischen Zulieferer Magna noch immer nicht bekannt sei.


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Die Frage nach österreichischen Staatsbürgschaften zur Unterstützung des Deals im Umfang von 130 bis 200 Millionen Euro werde wohl nicht mehr innerhalb der bisher anvisierten Frist bis 7. Oktober beantwortet werden können.

Protest von Mandelson

Wenig überraschend gebe es die größten Bedenken gegen die Magna-Lösung in den Ländern mit dem meisten Restrukturierungsbedarf - also dort, wo Werksschließungen und Jobabbau anstehen, wie in Großbritannien, Belgien oder Spanien. Deren Regierungen täten sich schwer, der Bevölkerung die Arbeitsplatzverluste zu erklären. "Das Problem wird sich nicht von einem Tag auf den anderen in Wohlgefallen auflösen", so Mitterlehner.

Kurz davor hatte der britische Wirtschaftsminister Peter Mandelson in einem Brief an Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes offenbar beklagt, dass die Magna-Pläne nicht nur kostspieliger aus das alternative Übernahmekonzept des Finanzinvestors RHJI sondern sogar als der Verbleib Opels bei GM sei. Dabei handle es sich jedoch eher um eine politische Meinung als um Fakten, meinte Mitterlehner.

Die EU-Kommission will sich vor den deutschen Wahlen am Sonntag zu keinerlei Beurteilung hinreißen lassen. Mitterlehner wollte nicht ausschließen dass der Deal danach noch einmal aufgeschnürt wird: "Die Angelegenheit ist erst dann erledigt, wenn alles unterzeichnet ist", sagte er.

Österreich hoffe mit Blick auf das Motorenwerk in Wien-Aspern, dass es bald eine "klare Entscheidungslinie" gebe.