Berlin. Das Ringen um die Zukunft des Autokonzerns Opel wird zum offenen Duell zwischen Deutschland und den USA. Deutsche Spitzenpolitiker betonten am Wochenende, nur den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna als Opel-Eigner akzeptieren zu wollen, nicht aber den von der Opel-Mutter General Motors hofierten Finanzinvestor RHJI.
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Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) telefonierte mit General-Motors-Chef Fritz Henderson, um die deutsche Position klarzumachen.
Steinmeier habe am Freitagnachmittag mit Henderson telefoniert, bestätigte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. Zum Inhalt des Gesprächs wollte sie keine Angaben machen. Laut "Bild"-Zeitung stellte Steinmeier klar, dass es Bürgschaften nur für einen Investor gebe, der langfristig bei Opel einsteige und die Arbeitsplätze garantiere.
Hintergrund ist die Befürchtung, GM könnte Opel an einen Investor verkaufen, der massiv Arbeitsplätze abbaut - und dann das Unternehmen an GM zurückgibt. Deutschland hat ein Bürgschaftsrahmen von bis zu 4,5 Milliarden Euro für Opel in Aussicht gestellt.
Kurz vor der Insolvenz der US-Mutter General Motors hatte die deutsche Bundesregierung Opel von dem Konzern isoliert und in eine Treuhand-Gesellschaft ausgelagert. Mit einem Kredit von bis zu 1,5 Milliarden Euro soll Opel dort am Leben gehalten werden, bis ein neuer Investor den Autoproduzenten übernimmt. Zunächst sah es danach aus, als ob der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna den Zuschlag erhalten sollte und die Transaktion nur noch Verhandlungssache sei.
Inzwischen aber ist der belgische Finanzinvestor RHJI wieder im Rennen. General Motors betont zwar stets, sich auf keinen Interessenten festgelegt zu haben. Der Konzern macht aber aus seiner Vorliebe für RHJI keinen Hehl. Jüngst teilte General Motors mit, dass Magna-Konzept sei aufgrund von Patentfragen in seiner jetzigen Form nicht umsetzbar.