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"Opern sind oft brutaler als Boxen"

Von Peter Jungwirth und Gerald Schmickl

Reflexionen

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"Ich bin ja ein Kalb mit zwei Köpfen. Ein Box-Kommentator, der Schubert, Beethoven und Richard Strauss singt. . .": Sigi Bergmann demonstriert Schlagdistanz.
© Peter Jungwirth

"Wiener Zeitung": Herr Bergmann, in wenigen Tagen beginnen im russischen Sotschi die Olympischen Winterspiele. Es gab im Vorfeld Terrordrohungen gegen alle, die daran teilnehmen. Sind Sie froh, dass Sie persönlich nicht mit dabei sein müssen?Sigi Bergmann: Nein, ich war ja auch schon bei Olympischen Spielen, wo es ähnliche Situationen gab, von München beginnend bis Salt Lake City. Terrordrohungen und Kriegsängste hat es immer wieder gegeben.

Aber Sie verstehen die Ängste der Athleten?

Ja. Ob die Athleten wirklich Angst haben, weiß ich zwar nicht, aber ich kann es mir vorstellen. Der Marcel Hirscher, für den ja sonst jedes Rennen "geil" ist, hat gesagt: "Von Vorfreude spür’ ich nichts."

Auch Hermann Maier äußerte sich kritisch.

Gut, aber der ist ja mittlerweile genauso ein Pensionist wie ich.

Was sind aus Ihrer Sicht die problematischsten Punkte in Sotschi?Die Menschenrechtslage spielt eine große Rolle. Auf der anderen Seite glaube ich aber, dass Boykotte nichts nützen, weil sie noch nie genützt haben.

Sind Olympische Spiele in ihrer heutigen Dimension noch zeitgemäß?

Bei den letzten Sommerspielen in London, 2012, ist alles wieder ein bisschen zurückgefahren geworden. Aber die Gigantomanie war auch dort noch gewaltig. Schuld daran ist die Politik: 1980 wollte man in Moskau zeigen, was die Sowjetunion leisten kann, und 1984, in Los Angeles, wollten die USA das überbieten. Und Putin macht es jetzt natürlich genauso.

Sind Olympische Spiele für entwickelte Volkswirtschaften heute überhaupt noch attraktiv? In Wien und München hat sich die Bevölkerung zuletzt bei Befragungen dagegen ausgesprochen.

Die Attraktivität suche ich im Sport, und dort ist sie immer noch gegeben. Für mich, als großen Liebhaber der Oper, sind Olympische Spiele das, was für Klassik-Fans Salzburg und Bayreuth sind: sportliche Festspiele. Dass Politiker versuchen, anhand dieser Gelegenheit weltweit gelobt zu werden, nehme ich dabei in Kauf.

Stichwort Doping: Sie haben in Ihrem neuen Buch, "Aus den Notizen eines Sportreporters", von einer besonders widerwärtigen Methode berichtet, die in der DDR angeblich üblich war: von "strategisch geplanten Schwängerungen".

Das ist für mich das Furchtbarste. Während der ersten Monate der Schwangerschaft kommt es zu einer zehnprozentigen Steigerung der Leistungsfähigkeit: Man kann dadurch quasi legal gedopt ins Rennen gehen. Und nach dem entscheidenden Wettkampf wurde dann gezielt abgetrieben.

Wann ist das bekannt geworden?

Es hat einen langjährigen Dopingprozess gegen DDR-Ärzte gegeben, da sind diese Praktiken herausgekommen. Die Ursache dafür lag wiederum in der Politik. Für Erich Honecker war Sport nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Und dieser war: Die weltweit unbeliebte DDR international in einem strahlenden Licht zu präsentieren.

Die DDR war aber nicht das einzige Land, in dem systematisch gedopt wurde.

Das stimmt. Und ich erinnere an eine Aussage von Gunnar Prokop, die er 1988 in Seoul gemacht hat: "Wenn du heute bei Olympischen Spielen ins Finale kommst, dann geht das ohne Doping fast nicht." Das ist die Realität. Diesen Drang, zu siegen, und zwar mit allen Mitteln, den hat es wohl schon immer gegeben.

Ist das Motto also tatsächlich das gleiche wie in der Mozart-Oper "Cosi fan tutte", nämlich sinngemäß: "Sie tun es alle"?

Schwer zu sagen. Ich traue mir da keine kompetente Antwort zu. In meiner Jugendzeit war ich selbst ein mittelmäßiger Boxer. Wenn damals einer gekommen wäre, und zu mir gesagt hätte: "Schau, in diesem Röhrl sind Tabletten, nimm jeden Tag eine, dann wirst du sicher Europameister", hätte ich es, glaube ich, probiert.

"Die Horrorvorstellung beim Doping ist, dass eines Tages Hochspringer mit zwei Meter langen Haxen gezüchtet werden . . .": Sigi Bergmann im Gespräch mit "Wiener Zeitung"-Redakteur Gerald Schmickl.
© Peter Jungwirth

Aber eine Freigabe von Doping kann wohl nicht die Lösung sein?

Nein! Und Gott sei Dank wächst ja nicht nur die Gefahr, sondern auch das Rettende: Es werden nicht nur die Dopingmethoden, sondern auch die Kontrollen immer besser. Vor allem gegen das Gendoping muss etwas unternommen werden. Die Horrorvorstellung ist ja, dass eines Tages Hochspringer mit zwei Meter langen Haxen gezüchtet werden . . .

Drei Sportler standen Ihnen in Ihrer langen Karriere als Sportreporter offenkundig besonders nahe: Über zwei - Hans Orsolics und Toni Sailer - haben Sie bereits Bücher geschrieben; der dritte, Muhammad Ali, kommt in Ihrem neuen Buch prominent vor. Gibt es etwas, das diese drei Männer verbindet?

Nicht viel. Orsolics und Ali sind halt beide Boxer, aber das ist auch schon alles. Der Hans, das ist bekannt, steht mir besonders nahe. Er ist ein ganz einfacher Mensch, war in der Schule nie gut, lebte dem Leben immer hinterher. Ich habe sein Schicksal in aller Brutalität miterlebt, vor allem, wie er sich nach seinen Niederlagen versoffen hat. Es gab Phasen, da hat er einige Doppler pro Tag getrunken, weil er so verzweifelt war und keinen Ausweg mehr wusste. Aber er war niemals kriminell, obwohl er 14 Mal "gesessen" ist. Ich war bei vielen Verhandlungen dabei, habe ihn auch sonst unterstützt, ihm im ORF eine Anstellung besorgt. Und mittels Entzug ist er vom Alkohol schließlich weggekommen, auch wenn er dabei gelitten hat wie ein Vieh.

"Der Spartakus von Kaisermühlen": Hans Orsolics signiert das Buch, das Sigi Bergmann über ihn geschrieben hat.
© Schmickl

Eine Geschichte ist bezeichnend für ihn. Eines Tages ist er zu mir gekommen und sagte: "Sigi, des versteh i net: Da is der allerhöchste Polizist immer am Ring gsessn und hot gschrien: ,Hansi, hau eam nieder!‘ Und wenn i durch K.O. gwonnen hob, is der aufgesprungen und hat gschrien: ,Bravo Hansi, Bravo Hansi!‘

Wen hat er damit gemeint?

Da bin ich erst später draufgekommen: es war der einstige Innenminister, Otto Rösch. Der war ein Boxfanatiker und ist bei jedem Kampf am Ring gesessen. Und Hans hat nicht verstanden, dass - wenn er in seinem Gasthaus dasselbe machte wie im Ring, nämlich Menschen, die ihn hänselten und anstänkerten, niederzuschlagen - kein hoher Polizist oder Politiker Bravo schreit, sondern er stattdessen verurteilt wird. Die Grenzen von innerhalb und außerhalb des Ringes konnte er nie realisieren.

Es gibt ja mittlerweile sogar ein Theaterstück über Hans Orscolics!

Ja, von Franzobel ("Der Boxer oder Die zweite Luft des Hans Orsolics", Anm.). Mit dem bin ich lange zusammen gesessen - und alle Originalzitate in dem Stück sind aus meinem Buch. Wenn ich den Hans heute frage, warum er seine Gesundheit so nachhaltig geschädigt und warum er so viel Geld hinausgeschmissen hat, antwortet er nur: "Ach was, Sigi, wenn i des net g’mocht hätt, warat i net der Hansi!"

Wahrscheinlich hat gerade diese Authentizität zu seiner Beliebtheit geführt.

Ja, der Hans ist bis heute ungemein populär. Er war, trotz seiner wenigen Erfolge, in gewisser Weise noch populärer als unser Jahrhundertsportler Toni Sailer. Die Leute haben gesagt, der Orsolics, das ist einer von uns - der Spartakus aus Kaisermühlen! Bis heute - sein letzter Kampf war 1974 - sprechen mich Menschen auf der Straße an und fragen mich, wie’s dem Hansi geht.

Ihr persönlicher Einsatz und Ihr soziales Engagement, was Hans Orsolics betrifft, sind ziemlich einzigartig. Wir wüssten keinen anderen Sportreporter, der sich für einen gestrauchelten Ex-Sportler derart eingesetzt hätte. Oder kennen Sie Beispiele?

Es wird schon noch welche geben, sicher sogar. Ich habe halt getan, was ich konnte. Denn ich war immer davon überzeugt, dass beim Hansi kein böser Wille vorhanden ist, und sein weiches Herz hat mich stets berührt. Daher hat mich entsetzt, wie er von fast allen fallen gelassen wurde. Der Name "Hansi-Burli" war und ist ja nicht nur ein Diminutiv und Kosename, sondern drückt auch die schwarze Art des Wieners aus: Des is a Burli - mit dem Intellekt eines Kleinkindes . . .

Sie bezeichnen sich in Ihrem Buch selbst als "Kalb mit zwei Köpfen". Ein Box-Kommentator, der Schubert, Beethoven und Richard Strauss singt. Immerhin haben diese beiden Köpfe einen Körper, also gibt es eine Verbindung von Boxsport und Kultur. Worin besteht diese für Sie?

Es hat auch Sänger gegeben, die Boxer werden wollten, wie etwa Otto Edelmann, einer der beliebtesten Bass-Baritone und der erste Hans Sachs in Bayreuth nach dem Krieg.

In Sydney hat mich einmal der Sportchef der ARD angesprochen: "Herr Kollege, ich habe Sie gestern in der Oper gesehen. Wie können Sie das mit diesem brutalen Sport verbinden?" Daraufhin habe ihn daran erinnert, welche Oper wir gesehen haben: es war "Tosca". Da bringt sich ein politischer Flüchtling um; weiters wird der Hauptdarsteller, der Maler Cavaradossi, gemartert und schließlich erschossen. Und die Tosca ersticht den Polizeichef und springt zum Schluss von der Engelsburg.

Nach dieser Oper, habe ich zu dem Kollegen gesagt, hatte ich Angstträume in der Nacht und bin am nächsten Tag mit Freude zu meinem friedlichen Boxturnier gegangen. Opern sind oft brutaler als Boxen.

Aber worin besteht für Sie die Hauptfaszination dieser Sportart, mit der Sie in Österreich wie kein Zweiter in Verbindung gebracht werden; schließlich haben Sie als Kommentator mehr als 3500 Boxkämpfe übertragen?

Im Boxen zeigt sich die Urdramaturgie des Lebens. Zwei halbnackte Männer auf einer Bühne im Scheinwerferlicht kämpfen um Macht, Frauen, Geld und Überlegenheit. Diese Anlage trägt jeder Mann in sich - wobei man das heute gar nicht mehr laut sagen darf, schließlich gibt es seit 2012 auch Frauenboxen, zumindest bei Olympischen Spielen; geboxt haben sie freilich auch schon früher, etwa in England im 19. Jahrhundert. Viele verstehen das Boxen nicht, halten es für übertrieben brutal. Die frage ich: Wie heißt denn der Kampfplatz beim Boxen? - Na ja, Ring. - Richtig, sage ich, Sie sind ja ein Fachmann. Aber betrachten Sie diesen Ring einmal genauer: der ist eigentlich ein Quadrat. Und Boxen ist die Quadratur des Kreises. Damit ist einiges über die Widersprüchlichkeit dieser Sportart gesagt.

Wie sehen Sie die Versuche, dem Boxen wieder zu einer Renaissance zu verhelfen? TV-Sender wie RTL und ARD probieren ja seit einigen Jahren, mit großen Boxabenden den Sport wieder populär zu machen.

Das ist aber schon wieder am Zurückgehen. Das war zu den Zeiten von Henry Maske, Axel Schulz und den Klitschkos. Mittlerweile fehlen die großen Namen.

Und was sagen Sie zur oft geäußerten Vermutung, dass das Boxgeschäft fast nur mit Verbrechern durchsetzt sei?

So schlimm ist es nicht. Obwohl ich bei den Punkterichtern manchmal schon den Eindruck von mafiösen Verstrickungen habe. Aber warum soll das Fechten mit Fäusten nur aus Kriminellen bestehen? Auch die populäre Rede vom blöden Boxer verfängt bei mir nicht. Das allerbeste Gegenbeispiel ist der beste Boxer aller Zeiten: Muhammad Ali hat die Highschool abgeschlossen, obwohl er seit seinem 13. Lebensjahr geboxt hat. Heute haben wir die Klitschkos mit ihren Doktoraten und ihrer blendenden Rhetorik. Die Kriminellen sind vielfach die Ärzte und Promoter, welche die Boxer in unverantwortliche Kämpfe schicken, wie zuletzt Ali, als er bereits schwerkrank war. Seine letzten Kämpfe waren allesamt glatte Verbrechen.

"Im Boxen zeigt sich die Urdramaturgie des Lebens: Zwei halbnackte Männer auf einer Bühne kämpfen um Macht, Frauen, Geld und Überlegenheit." Sigi Bergmann
© Peter Jungwirth

Kommen wir vom Schaukampf zum Schauen, also zum Fernsehen. Sie schreiben, dass besonders der Umgang mit Emotionen und Patriotismus eine gefährliche Gratwanderung für Kommentatoren ist. Welchen Umgang empfehlen Sie?

Ich habe immer mit Emotionen gearbeitet - das ist mein persönlicher Stil. Und einen gewissen Patriotismus verlangt man einfach von einem österreichischen Reporter. Wenn Österreich gegen Deutschland spielt und wir bekommen das fünfte Tor, kann man schwerlich schwärmen: "Das ist herrlicher Fußball, besser kann man nicht spielen". Auch wenn es stimmt. Aber dann ist man im falschen Beruf. Man darf es freilich auch nicht übertreiben und muss die Kirche im Dorf lassen: Im Fußball sind wir derzeit halt nicht besser. Aber grundsätzlich habe ich nichts gegen Patriotismus: Warum sollte man auf Sportler oder Mannschaften aus unserem Land nicht stolz sein dürfen!?

Auch als patriotischer Sportreporter lebt man mitunter gefährlich. Sie wurden oftmals beschimpft und attackiert . . .

. . . und meine Autoreifen wurden aufgestochen! Das war, nachdem wir bei einem Rapid-Match mit versteckter Kamera in Wirtshäusern rund um Hütteldorf gefilmt hatten, wie Zwölfjährige ein Bier nach dem anderen hinuntergeschüttet und nachher im Stadion randaliert haben. Das wollten viele nicht sehen. Ich galt zwar immer als "Samtpfote", also als zu zarter Reporter, trotzdem waren viele Sportler und ihre Fans schnell beleidigt, wenn ich nur zart Kritik übte. Aber was mich immer schon mehr störte als das, war und ist die harte Trennung von Intellekt und Sport, die bei uns vorgenommen wird, wie etwa in Elfriede Jelineks "Sportstück". Dabei ist es doch so, dass erst das Zusammenspiel von Intellekt und Körper einen erfolgreichen Sportler ausmacht. Darauf wird aber nur selten hingewiesen.

Kommen wir zum Abschluss noch zu einem ganz anderen Thema. Sie haben in Ihrem Buch erstmals die Geschichte Ihrer persönlichen Tragödie erzählt, als Ihre Mutter in den letzten Kriegstagen 1945 erschossen wurde, während Sie - als Siebenjähriger - in ihren Armen lagen. Was hat die nunmehrige Schilderung dieses Ereignisses bei Ihnen ausgelöst?

Das war auch der eigentliche Grund, warum ich dieses Buch schreiben wollte. Die Biografie eines Sportreporters alleine hätte mich nicht interessiert. Ich habe dieses schreckliche Erlebnis mein Leben lang verdrängt, war - obwohl es nur wenige Kilometer von meinem Heimatort Vorau entfernt passiert ist - niemals mehr dort, wo es passiert ist. Jetzt, nach Abschluss des Buches, war ich schon fünf Mal dort und möchte demnächst einen Gedenkstein anbringen. Ich wollte mit diesem Kapitel als mittlerweile 76-Jähriger noch einmal Danke und Vergelt’s Gott zu meiner Mutter sagen.

Zur Person
Sigi Bergmann, geboren 1938 in Vorau (Stmk.), wuchs nach dem frühen Tod seiner Mutter in den letzten Kriegstagen 1945 bei seinem Onkel, einem Bischof, in Wien auf. Er war Volksschullehrer, schloss 1964 ein Geschichtsstudium an der Universität Wien ab - und ist auch ausgebildeter Opernsänger. Er war einige Jahre Solist im Domchor von St. Stephan.
1968 wurde er Redakteur beim ORF, präsentierte zuerst das "Sportmosaik" und ab 1975 die Sendung "Sport am Montag", für die er verantwortlich war (und die 1992 - nach 819 Folgen - eingestellt wurde).
Bergmann übertrug in seiner aktiven Karriere rund 3500 Boxkämpfe für den ORF, daneben auch für Premiere/Sky - und kommentiert heute noch gelegentlich für Sport+ und ATV. Er war bei 20 Olympischen Spielen als Reporter und Moderator im Einsatz (zuletzt 2012 in London). Seit fast zehn Jahren ist er bei den Opernfestspielen im Römersteinbruch von St. Margarethen (Bgld.) tätig.
Nach zwei Büchern über Hans Orsolics (2007) und Toni Sailer (2009) ist vor kurzem im Wiener Seifert Verlag sein neues Buch erschienen: "Aus dem Notizbuch eines Sportreporters" (218 Seiten, 23,60 Euro).
2008 erhielt Bergmann das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Er ist seit über 40 Jahren verheiratet, hat zwei Töchter und ist fünffacher Großvater.