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Das ist Wasser auf die Mühlen derer, die nichts vom Kürzen von Kultursubventionen halten: Eine neue Studie des Münchener ifo-Instituts besagt, dass sich Ausgaben für Kultureinrichtungen positiv auf den Wohlstand der jeweiligen Stadt und Region auswirken. Der Hauptautor der Studie Oliver Falck, Leiter des ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, erklärt dazu: "Der Mechanismus läuft so: Kultureinrichtungen ziehen mehr hochqualifizierte Mitarbeiter an, und deren höheres Einkommen strahlt auf die gesamte regionale Wirtschaft ab."
Originell ist, wie die Forscher zu ihrem Resultat kamen. Dieses basiert nämlich darauf, dass man bewusst kulturelle Einrichtungen heranzog, deren Existenz nicht vom heutigen Einkommensniveau bestimmt ist. In Deutschland gibt es 29 Opernhäuser, die schon in der Barockzeit gegründet wurden - und in den 29 dazugehörigen Groß- und Kleinstädten ist das örtliche Einkommen durchwegs höher als in vergleichbaren Städten ohne solche Musentempel aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. Um andere mögliche Effekte auf den Wohlstand auszuschalten, wurden in einem weiteren Schritt Freie und Reichsstädte, Hansestädte oder Universitätsstädte herausgenommen, "aber die Ergebnisse blieben gleich", betont Falck, "Ausgaben für Kultur haben positive Einkommenseffekte für alle Beschäftigten in einer Region."
Fehlt es uns in Österreich nur an genug Opernhäusern, um die Wirtschaft anzukurbeln? Also her mit den Subventionen dafür! Auch ein paar Opernbälle mehr im Land würden uns doch sicher guttun!