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Optional ist nicht immer optimal

Von Christoph Rella

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Wenn Motorenhersteller das Wort "Option" in den Mund nehmen, klingt das in den Ohren von Didi Mateschitz vermutlich fast wie Hohn. Gefühlt hundert Mal wurde er in den vergangenen Wochen und Monaten mit diesem schön klingenden Begriff abgespeist, wenn es darum ging, dem in der Motorenfrage nach wie vor in der Luft hängenden Red-Bull-Racing-Team mehr oder weniger Hilfe anzubieten - oder auch nicht. Jüngstes Beispiel ist Ferrari-Chef Sergio Marchionne. Für ihn sei eine Kooperation mit Red Bull bei der Entwicklung eines Antriebs nach wie vor "eine Option", sagte er am Montag. "Aber nicht in dem Sinne, dass Ferrari Red Bull einen gleichwertigen Motor liefert."

Womit diese sogenannte Option auch schon wieder vom Tisch ist - weil keine Option für Red Bull. Da könnte es Mateschitz ja gleich wieder mit Renault "als Option" versuchen. Und Marchionne weiß das. Angeboten hat er das Ganze dennoch, und zwar einzig allein deswegen, um am Ende nicht als Totengräber - immerhin steht ja nach wie vor der Ausstieg des Red-Bull-Imperiums im Raum - dazustehen. Helfen wird es der Scuderia im Fall des Falles, wenn am Ende des Tages von Bernie Ecclestone abwärts das Ableben der Mateschitz-Rennställe beklagt werden wird, nichts. Genauso wenig übrigens auch Honda, das immerhin eine Zeit lang als ernst zu nehmende Option gehandelt wurde - bis der Hersteller von McLaren zurückgepfiffen wurde. Was angesichts der Tatsache, dass Honda im Gegensatz zu Mercedes sonst keinen weiteren Rennstall betreut, doch bemerkenswert ist.

Bleibt damit eigentlich nur noch eine Option: ein unabhängiger Motorenlieferant für alle, so wie es Ecclestone in Austin angedacht hat. Somit würde aus einer optionalen Lösung eine optimale.