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Montagabend fiel mir die Wahl leicht. RTL 2 lockte zwar mit den "Lustigsten Kindern der Welt", aber da ich unfreiwillige Ausrutscher nur bedingt komisch finde und ohnehin der Meinung bin, dass meine beiden Töchter Dorothea und Antonia die lustigsten Kinder auf der Welt sind, entschied ich mich für ORF 1 und die Highlights der vergangenen Oscar-Nacht. Die Gewinner in den wichtigsten Kategorien waren mir zu diesem Zeitpunkt zwar schon bekannt, aber das Spannendste an der Oscar-Verleihung ist ja ohnedies die Art und Weise, wie die Gewinner die Trophäe in der Hand halten und dazu Dankesworte der Rührung stammeln. Da wird dem Ehepartner, den Kindern, Eltern, Großeltern und Verwandten der Dank ausgesprochen, ebenso Highschool-Lehrern, dem Lieblings-Pizzabäcker, vorbildlichen Kollegen, dem Produzenten, Regisseur, Kameramann sowie dem, der bei den Dreharbeiten den Regenschirm hielt und die Wagentür öffnete. Die meisten Tränen flossen, als die wie vom Blitz getroffene Hale Berry in der Kategorie beste weibliche Hauptdarstellerin den Preis bekam. Man hätte glauben können, dass sie gar nicht nominiert war, so überwältigt und überrascht wirkte die zuvor freilich als Top-Favoritin gehandelte farbige Schauspielerin.
Bei so viel Vorbildlichkeit möchte auch ich nicht enden, ohne dafür gedankt zu haben, dass ich dabei sein durfte. So gilt mein Dank dem ORF und den Gebührenzahlern, die dies überhaupt erst ermöglicht haben. Weiters danke ich meiner Frau, die mir wieder einmal die Fernbedienung überlassen hat, sowie meinen Kindern, die ruhig schlummerten und nicht weiter störten. Und schließlich möchte ich Dank sagen jenem Kollegen, der jüngst mit einer Danksagung via E-Mail einen Standard vorgelegt hat, der einer Eintragung im Guinness-buch der Rekorde würdig wäre und mir Ansporn war, mich ebenfalls einmal dankbar zu erweisen.