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ÖSL - oder Pension für Verbundchef

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Vor den für die nächsten Tage geplanten weiteren Gesprächen über die umstrittene "Österreichische Stromlösung" (ÖSL) bleiben die Fronten hart, der Ton wird rauer.


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Während für Verbund-Vorstandschef Hans Haider die ursprünglich geplante Zusammenarbeit der heimischen Strombranche in dieser Form "nicht in Frage" kommt, pocht Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll auf die Umsetzung der vor geraumer Zeit zwischen dem Bundeskanzler, dem Wirtschaftsminister und den Landeschefs paktierten Vereinbarung. Das sei eine grundsätzliche Frage, die vor allem die Entscheidungsstrukturen in der Republik betreffe, so Pröll in den "Niederösterreichischen Nachrichten". Er habe erst vor wenigen Tagen ein neuerliches Gespräch mit dem Kanzler und auch mit Landeshauptleuten geführt. "Wir werden demnach in den nächsten Wochen auf die Umsetzung drängen", betont der niederösterreichische Landeshauptmann. "Der Verbund muss das zur Kenntnis nehmen. Entweder er setzt die Lösung um oder es bleibt dem Generaldirektor der Weg frei in die Pension".

Haider bietet den Landesgesellschaften der Energieallianz eine Kooperation unter anderem bei der Kraftwerkssteuerung und dem Einkauf an, seit 1. Juli macht der Verbund den Landesstromversorgern mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft für Endkunden Konkurrenz. Durch starkes Wachstum des Auslandsgeschäftes hat der Verbundkonzern im 1. Halbjahr 2005 ein Rekordergebnis erzielt.