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Ostern am Himmel

Von Hermann Mucke

Politik

Sonnenchronik: Sehr stark steigt die Dauer der lichten Tage im April an, für Wien von 12:52 am 1. auf 14:29 Stunden am 30. Die Dämmerungsdauer, gerechnet vom Sonnenuntergang bis zum Erscheinen der ersten Sterne beträgt im April rund 33 Minuten; jene bis zur fast vollen Nacht steigt von 1:09 auf 1:19 Stunden. Am 20. um 0.44 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit erreicht die Sonne in Widerspiegelung des Erdumlaufs den Anfang des Tierkreiszwölftels Stier. Im Freiluftplanetarium Sterngarten Georgenberg kreuzt an diesem Mittag die helle Mitte des Schattens, den die Lochscheibe am Nordpfeiler wirft, die Mittellinie des Nordweges knapp neben der Querspange mit der Aufschrift Apr.20 und dem Stiersymbol.


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Mondchronik: Ein fast halb erleuchteter Mond zeigt sich am Abend des 1. und steht im Stier in höchster Himmelsbahn zwischen Auf- und Untergang. Das Erste Viertel tritt in Erdnähe in den Zwillingen ein, und am 7. steht der Mond beim Saturn. Der 9. bringt uns in der Jungfrau den ersten Vollmond im Frühling, den Ostervollmond.

Der Sonntag darauf ist gemäß dem Beschluss am Konzil von Nicäa im Jahre 325 n. Chr. der Ostersonntag, heuer am 12.April. Eine von OStR. Manfred Oswalden vogestellte Osterformel samt Osterdaten 1950 bis 2079 sendet auf Wunsch das Astronomische Büro, Hasenwartgasse 32, 1230 Wien, gerne gratis zu.

Die perspektivische Schwankung der dunklen Mareflecken gegen den Rand der Mondscheibe, die optische Libration, sorgt dafür, dass bei diesem Vollmond der dunkle Fleck Grimaldi so nahe wie möglich am linken Mondrand steht. Am 11. erscheint aus diesem Grund auch der Mondnordpol randfern zu liegen. Die Libration lässt sich schon mit freiem Auge, besser aber mit einem Fernglas, anhand einer Mondkarte feststellen. Alle Mondkarten zeigen die Mondoberfläche ohne Rücksicht auf die Libration und eine solche, in die Verschiebungen zufolge der Libration eingetragen werden können, ist gratis vom Astronomischen Büro (s. oben) erhältlich. In niedrigster Bahn zieht der Mond am 14. im Schlangenträger über den Himmel. Am 16. durchläuft er im Schützen seine Erdferne und in diesem Sternbild erreicht er auch am 17. sein Letztes Viertel. Der Morgen des 23. bringt tief in der östlichen Dämmerung die zarte Sichel des Altlichtes, die letzte sichtbare Mondphase vor dem Neumond am 25. Tags darauf taucht der Mond abends als feine Neulichtsichel niedrig im Westnordwesten wieder auf. Am 28. zieht der Mond im Stier in Erdnähe in höchster Himmelsbahn vom Aufgang bis zum Untergang.

Planetenlauf:Am 9. taucht Merkur tief in der Abenddämmerung nahe Westnordwesten auf. Am günstigsten ist er um den 20. im Westnordwesten aufzufinden. Venus in den Fischen steht morgens zunächst noch in der Dämmerung nahe Osten, steigt aber langsam aus ihr heraus in den tiefen Morgenhimmel. Mars bleibt weiterhin unsichtbar. Jupiter leuchtet morgens tief aus dem Steinbock und zieht vom Ostsüdosten bis in den Südosten. Saturn im Löwen wandert abends vom hohen Ostsüdosten bis in den hohen Süden.

Den Sonnenlauf sowie die Stellungen und Sichtbarkeiten der hellen Planeten im ganzen Jahr 2009 zeigt das Kartonblatt "Tierkreiskalender" (Zusendeauftrag 2,50, PSK 7270.125, BLZ 60 000, Österreichischer Astronomischer Verein). Genaueres im Österreichischen Himmelskalender, einem "himmlischen Telefonbuch" (Zusendeauftrag 13,25 PSK 7907.948, BLZ 60 000, Astronomisches Büro).

Sternbilderhimmel: Es ist nun langsam Frühling geworden. Zwar steht abends das Große Sechseck mit den Hauptsternen von Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillingen sowie Kleinem und Großem Hund noch zwischen Südwesten und Westnordwesten, aber vom hohen Süden bis Osten finden wir schon die Frühlingssternbilder Löwe, Jungfrau und Bärenhüter mit dem Halbrund der Nördlichen Krone. Zwischen Löwe und Bärenhüter flimmert ein kleiner Sternhaufen - das Haar der Berenike. In den späteren Abendstunden legt sich das (siehe Karte) durch die strichlierte Kreislinie angedeutete Band der Milchstraße ringsum an den Horizont an. Große Fernrohre zeigen in Jungfrau und Löwe Haufen ferner Milchstraßen, die ihrerseits wieder "Super-Haufen" im All bilden.

Termine: Im Sterngarten Georgenberg neben der Wotruba-Kirche in Wien-Mauer gibt es bei Schönwetter am Freitag, 17., Samstag, 18., und Sonntag, 19., um 21 Uhr die "Frühlings-Sternbilderschau" mit einer Gratis-Sternkarte für die ganze Nacht für jeden Gast. Bei Schlechtwetter halte ich am 18. diese Veranstaltung in der Wotruba-Kirche, und Dipl. Ing. Hans Katzgraber berichtet von "Messungen im Sterngarten". Taschenlampe und Fernglas mitnehmen. Teilnahme frei.

Näheres: Tel. 01 889 35 41 und http://members.ping.at/astbuero