Deutschland: Pro Liter Red-Bull-Cola 0,4 Mikrogramm Kokain gefunden. | Wien. In mehreren deutschen Bundesländern wie Hessen, Nordrhein-Westfalen oder Bayern wurde das Energiegetränk Red-Bull-Cola bereits vom Markt genommen, nachdem in diesem Spuren von Kokain gefunden worden waren.
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In Österreich ist das Getränk weiterhin in den Supermarkt-Regalen zu finden - zumindest solange, bis die Ergebnisse der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) vorliegen.
"Gegen Ende der Woche wird das amtliche Gutachten fertig sein", erklärt Roland Achatz von der Ages gegenüber der "Wiener Zeitung". Eine Expertengruppe des Gesundheitsministerium werde dieses erörtern und anschließend weitere Entscheidungen treffen.
"Falls lediglich dekokainiertes Cocablatt-Extrakt gefunden wird, ist das Cola erlaubt", fährt Achatz fort. Dabei handelt es sich nämlich um einen Aromastoff, der in zahlreichen Lebensmitteln - hauptsächlich Eis, Süßwaren und zahlreichen Getränke - enthalten ist.
Allerdings kann bei dessen Gewinnung das Nebenprodukt Kokain entstehen. "Bei der Aromastoff-Herstellung wird nämlich Kokain entzogen", weiß der Experte, "normalerweise zu 100 Prozent." Die Kokainspuren im Red-Bull-Cola stellen laut Achatz Restmengen der Droge aufgrund einer unvollständigen Extraktion dar und wurden somit sicherlich nicht bewusst beigemengt.
100.000 Liter trinken
Pro Liter Cola-Getränk hat das nordrhein-westfälischen Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (Liga) jedenfalls 0,4 Mikrogramm Kokain gefunden. Um eine stimulierende Wirkung zu erzielen, müsste man laut Liga auf einmal 100.000 Liter trinken - womit man 40 Milligramm Kokain aufnehmen würde.
"Eine Straße Kokain - also einmal saugen - enthält zwischen 60 und 100 Milligramm", erklärt Roland Reithofer von der Wiener Drogenberatungsstelle "ChEckiT!" als Vergleich. Wann die als sehr gefährlich eingestufte Droge eine psychische Abhängigkeit bewirkt, sei von der Konstitution des Konsumenten abhängig. "Generell muss man sie ein paar Mal nehmen", sagt Reithofer, "aber nasal oder intravenös - bei oraler Einnahme ist die Wirksamkeit geringer."
Das Unternehmen Red Bull mit Sitz in Salzburg hält das Produkt jedenfalls für verkehrsfähig und ist laut Sprecherin Tina Sponer mit den Behörden in Kontakt, um den Sachverhalt aufzuklären. Eine Änderung des Umsatzes aufgrund der jüngsten Berichterstattung sei noch nicht feststellbar.