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Ein Fernsehauftritt von Finanzminister Grasser ohne Fragen nach Homepage und Fiona. Nicht im ORF, sondern am Sonntag in der ARD bei Sabine Christiansen. Empfangen schon mit Lob für Österreich, das Deutschland in vielen Disziplinen schlage, deponierte er in der hochkarätig besetzten und wohltuend sachlichen Diskussion nicht nur eine höflich-optimistische Mut-Injektion zum Start der neuen großen Koalition.
Grasser nützte seinen Auftritt geschickt, um wohltemperiert die wirtschafts- und budgetpolitischen Erfolge der österreichischen Regierung zu erläutern, ohne die noch nicht zufriedenstellende Bewältigung der Arbeitsmarktsituation zu verschweigen. Ein Polit-Profi, der einmal unbehelligt von oppositionellem Druck seine telegenen Stärken ausspielen konnte.
Grasser weiß natürlich auch, dass zur Schau getragene Bescheidenheit Sympathien bringt: Einen europäischen (dicken Lob-)Preis, den er für Österreichs Wirtschaftspolitik am Vortag in Barcelona entgegengenommen hatte, reklamierte der Finanzminister nicht für die Regierung, sondern als Erfolg der österreichischen Arbeitnehmer und Unternehmer.