"Wer will fleißige Handwerker sehen?" heißt es im Lied. Die Antwort darauf lautet: Der muss nach Österreich gehen. Die heimischen Arbeitnehmer arbeiten länger als ihre Kollegen in fast allen anderen europäischen Ländern. Die tatsächliche Wochenarbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten betrug hierzulande im vergangenen Jahr 41,1 Stunden.
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Das geht aus einer Studie der EU-Agentur zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen hervor. Damit belegt Österreich ex aequo mit Deutschland Platz 5 der Länder, in denen wöchentlich am meisten gearbeitet wird.
Länger gearbeitet wird lediglich in Bulgarien, Rumänien, Großbritannien und Tschechien, hieß es in dem in Dublin veröffentlichten Bericht zur "Arbeitszeitentwicklung in der EU". Am geruhsamsten lassen es die Italiener mit 38,4 Wochenstunden und die Franzosen mit 37,7 Wochenstunden angehen. Männer sind der Studie zufolge von den langen Arbeitszeiten mehr betroffen als Frauen. Ihre tatsächliche Arbeitszeit übertrifft die der Frauen im EU-Schnitt um 2,3 Stunden.
In Österreich arbeiteten die Arbeitnehmer 2007 mehr als in den Tarifverträgen vereinbart: Die in den Verträgen festgelegte Wochenarbeitszeit liegt bei 38,8 Stunden und damit im Mittelfeld des in der EU üblichen. In Deutschland beispielsweise müssen Arbeitnehmer laut Tarifvertrag 37,6 Stunden arbeiten - in Frankreich sogar nur 35 Stunden.
Während deutsche Arbeitnehmer bei der selben Wochenarbeitszeit 30 Tage pro Jahr bezahlten Urlaub in Anspruch nehmen können, müssen Arbeitnehmer hierzulande mit 25 Tagen auskommen. Mit 30 Tagen Jahresurlaub rangiert Deutschland zusammen mit Dänemark auf Rang zwei der Urlaubs-Rangliste. Den meisten Urlaub mit 33 Tagen können die Arbeitnehmer in Schweden nehmen. Am wenigsten Ferien haben die Arbeitnehmer in Estland und auf Zypern mit je 20 Tagen. (APA)