Drei österreichische Unternehmen haben beste Aussichten für die Beteiligung an einem integrierten Wassernutzungsprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 380 Mio. Euro im indischen Bundesstaat Andra Pradesh. Dessen Hauptstadt Hyderabad war am Freitag die zweite Station des Staatsbesuchs von Bundespräsident Heinz Fischer.
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Bereits seit etwa zwei Jahren gebe es ein "laufend steigendes Interesse" österreichischer Unternehmen an einem Engagement in Indien, berichtete Sepp Dabringer, der bis vor drei Monaten als österreichischer Handelsdelegierter in Delhi lebte. Damals wurden gerade die Rahmenabkommen mit Österreich für das Megaprojekt in Andra Pradesh unterzeichnet. Dieses soll der Landwirtschaft in dem indischen Bundesstaat durch großflächige, intelligente Bewässerung zu neuen Dimensionen verhelfen.
Für das notwendige Wasserkraftwerk arbeitet gerade die VA Tech Hydro ein detailliertes Angebot aus, mit dem Bau der computergesteuerten Beregnungsanlage soll die Firma Bauer Pumpen betraut werden, und ein Bodenmesssystem von Pessl Instruments soll in drei verschiedenen Tiefen den Wasserbedarf des Bodens ermitteln. Abgesichert ist der Zuschlag für die drei Firmen durch das vor etwa einem Jahr unterzeichnete Durchführungsabkommen - was einer ausdrücklichen bilateralen Absichtserklärung entspricht.
Erst vor rund einer Woche wurde mit den Spezifikationsabkommen der Weg frei für die exakte Planung. Dies führe "unter normalen Umständen noch heuer" zu einem Zuschlag, erklärte Alexander Schwab, der die VA Tech Hydro in der Wirtschaftsdelegation vertritt. Mit dem Bau des Vorzeigeprojekts könnte im kommenden Jahr begonnen werden. Damit läuft aber erst die Phase 1 des Mammutprojekts an, sagte Dabringer. Eine weitere Phase mit einem Investitionsvolumen von 380 Mio. Euro und eine mit 760 Mio. Euro budgetierte Endausbaustufe warten in Andra Pradesh. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit im ersten Drittel werde die Chancen erhöhen, auch im weiteren Verlauf zu reüssieren.
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl betonte, dass Indien künftig "weltweit zur ökonomischen Spitzengruppe zählen und "möglicherweise zu den Top 3 aufrücken" wird. Die österreichische Wirtschaft könne in diesem Zusammenhang mit Umwelttechnologie, Infrastruktur und Energieversorgung am meisten punkten.