)
Kaum Chancen auf Schnäppchen: "Zeit der Blüte des Last-minute ist vorbei."
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wien. Die Österreicher kehren wieder an die Strände von Korfu bis Kreta zurück: Nachdem selbst Stammurlauber Griechenland in den vergangenen Jahren aufgrund von Streiks, Sparauflagen und der Diskussion um EU-Hilfen gemieden haben, steht das Land heuer ganz oben auf der Flugreise-Wunschliste: Zwölf Prozent der Österreicher wollen in den nächsten zwölf Monaten nach Griechenland fliegen, wie das GfK-Flugbarometer ergeben hat. Zehn Prozent der 1000 Befragten zieht es nach Spanien, je neun Prozent in die Türkei und in die USA.
"Eindeutiger Sieger des aktuellen Sommers ist Griechenland. Mit einer Buchungssteigerung von mehr als 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr sind die sehr guten Zahlen von 2011 wieder erreicht", sagt Reinhard Grubhofer, Verkaufsleiter der Marke Gulet, die zum TUI-Konzern gehört. Bei den Flugreisebuchungen der Veranstalter liegen Griechenland und die Türkei ganz vorne.
TUI berichtet, dass Ägypten nach einem schwierigen Start in die Saison aufholt. Bei Gulet liegt das Land sogar hinter der Türkei und Griechenland auf Platz drei bei den Sommer-Buchungen. Auch wenn Ägypten in der GfK-Umfrage nicht unter den Top-10- Wunschdestinationen zu finden ist, punktet das Land mit günstigen All-inclusive-Angeboten.
"Urlaubs-Euro" ist mehr wert
Österreicher bekommen bei Aufenthalten im Ausland für ihr Geld häufig mehr als zuhause: Der "Urlaubs-Euro" ist in vielen Ländern mehr wert als vor einem Jahr, "da der Euro aufgewertet hat und die Preissteigerungen etwas geringer als in Österreich ausfielen", erklärt Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der Bank Austria. Für 100 Euro erhalten die Österreicher demnach durchschnittlich Waren und Dienstleistungen um 114 Euro, das sind zwei Euro mehr als im Vorjahr.
Die höchste Kaufkraft haben Österreicher in der Türkei; auch in Kroatien, Griechenland und Spanien steigen Reisende günstig aus. In Italien, der beliebtesten Auslandsdestination der Österreicher, ist der "Urlaubs-Euro" genauso viel wert wie zuhause. In den USA liegt die Kaufkraft der Österreicher wegen des günstigen Wechselkurses fast 20 Prozent über jener in der Heimat. Teuer ist hingegen ein Aufenthalt in der Schweiz, wo Österreicher um 100 Euro nur Waren und Dienstleistungen im Wert von 67 Euro bekommen.
Bei einem Blick auf die Urlaubsmotive zeigt sich, dass Kultur- und Sightseeing ausschlaggebend für Flugreisen sind. Erst danach folgt der Badeaufenthalt am Meer, wie die GfK-Umfrage ergeben hat. Zudem hat in den vergangenen zehn Jahren die Bedeutung der Aktivurlaube im Sommer zugenommen, wie Zahlen der Statistik Austria belegen. Auch Fernreisen werden beliebter.
Sommer-Auslandsurlaube werden laut Statistik Austria zu rund 42 Prozent über ein Reisebüro oder einen Reiseveranstalter gebucht, der Rest wird selbst organisiert. Mehr als die Hälfte der TUI-Kunden wählt ein "All-inclusive-Paket".
Vorsicht beim Buchen
Wer Flug und Unterkunft extra bucht, kann gegenüber Paketangeboten bis zu 40 Prozent sparen, teilt das Preisvergleichsportal Kayak.de mit. Allerdings bringen Pauschalreisen auch Vorteile, sagt Manuel Posch, Kayak-Chef für den deutschsprachigen Raum: "Sie umfassen in der Regel auch die Reiseleitung vor Ort sowie oft auch den Transfer zwischen Flughafen und Hotel. In einigen Regionen kann der Transport vom Airport zur Unterkunft extrem zu Buche schlagen, wenn er nicht über einen Reiseveranstalter vorab arrangiert wurde." Außerdem sind Pauschalreisende im Fall einer Insolvenz von Anbieter, Fluggesellschaft oder Hotel geschützt.
"Der Preis ist das wichtigste Kriterium für Flugreisen", sagt AUA-Vorstand Karsten Benz. Je früher ein Passagier bucht, desto günstiger sei das Ticket.
Dennoch kann der Preis für ein und dieselbe Verbindung laut ÖAMTC innerhalb von wenigen Tagen bis zu vierzig Prozent schwanken. Außerdem werden auf PC und Smartphone oft unterschiedliche Preise angeboten.
Winterurlaub wird teurer
Die "Zeit der Blüte des Last-minute" sei vorbei, heißt es von TUI. Kunden buchen wieder länger vor der Abreise. Wer schon jetzt den Winterurlaub planen will, muss sich allerdings auf Preiserhöhungen einstellen: Auf der Kurz- und Mittelstrecke werden Reisen durchschnittlich um 2,5 Prozent teurer, auf der Fernstrecke um 1,5 Prozent. Die Malediven kosten um drei bis fünf Prozent mehr, kündigte TUI an.
Keine Preissprünge seien für die Dominikanische Republik, Kuba oder Thailand zu erwarten. Beliebtestes Winter-Flugziel sind die Kanarischen Inseln.