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Österreicher trinken zu viel Bier

Von WZ Online

Wissen

Die Österreicher essen zu wenig Gemüse und Getreideprodukte, trinken zu viel Bier und machen zu wenig Bewegung. Das sind die zentralen Ergebnisse des Europäischen Ernährungs- und Gesundheitsberichts 2004, der am Freitag im Gesundheitsministerium in Wien vorgestellt wurde. Dramatisch sei die Situation in Österreich aber nicht, so der Autor der Studie, Univ. Prof. Ibrahim Elmadfa vom Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Wien: "Österreich ist Durchschnitt."


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Der Bericht ist der erste, der ernährungs- und gesundheitsbezogene Daten aus 14 europäischen Ländern miteinander vergleicht. Neben Österreich wurden die Lebensmittel- und Nährstoffaufnahme sowie die Ernährungsgewohnheiten in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Schweden, Spanien, Ungarn, Großbritannien und Norwegen erhoben.

Positiv befindet die Studie den generell steigenden Obst- und Gemüseverbrauch in Europa sowie den steigenden Verzehr von Fisch. Negativ sei gleichzeitig allerdings der erhöhte Konsum von rotem Fleisch, Geflügel, Zucker und Süßstoffen. Allerdings könne, so der Ernährungswissenschafter, die Versorgung mit Obst- und Gemüse nicht mit der Nachfrage Schritt halten.

Top ist Österreich, was den Obst-Konsum betrifft. Elmadfa: "Da liegen wir deutlich über dem Durchschnitt. Anders sieht es allerdings beim Gemüse-Verzehr aus, dabei liegt Österreich klar darunter." Ebenfalls negativ: Der deutlich überdurchschnittliche Zuckerverbrauch und die Tatsache, dass die Österreicher gemeinsam mit den Dänen die eifrigsten Biertrinker sind. Und auch in Sachen Verzehr von rotem Fleisch - hauptsächlich Schweinefleisch - liegt Österreich im Spitzenfeld.

"Außerdem nehmen wir zu wenig Kohlenhydrate und zu viele Fette zu uns", bilanzierte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) am Freitag den vorliegenden Bericht. Damit sei auch die steigende Zahl der Übergewichtigen zu erklären. "Und das erschreckende daran ist, dass nicht nur viele Erwachsene zu dick sind, sondern dass dieser Trend schon im Kindesalter zu beobachten ist."

Das Gesundheitsministerium versuche mit zahlreichen Initiativen dem entgegen zu wirken. Die Ministerin erwähnte u.a. die Ernährungsolympiade in den Kindergärten, die "Ernährungsdetektive" in den Volksschulen, die "Gemüsebox" in der AHS-Unterstufe und ein eigens angefertigtes "gesundes Kochbuch" für Betriebsküchen. Aktionen zur Frauengesundheit und in Sachen Diabetes-Prävention sollen folgen.

Eine neue Initiative läuft bereits: "Breadness - Brot und Bewegung". Seit Anfang März hat die Firma "backaldrin" bei hunderten Bäckern in ganz Österreich Broschüren aufgelegt, in denen mit Rezepten und Tipps rund ums Brot zu mehr Fitness angeregt wird. Das Heftchen kostet 70 Euro-Cent. Im Rahmen dieser Aktion kann man auf http://www.kornspitz.com/info! auch an einem "Abnehm-Wettbewerb" teilnehmen und dabei Wellness-Wochenenden gewinnen.