Eine von der "Wiener Zeitung" in Auftrag gegebene Umfrage über die Kompetenzen der Bundesländer weist ein klares Ergebnis aus: Die Mehrheit der Österreicher ist für die Aufwertung der Bundesländer. Für ihre Abschaffung votieren nur 4 Prozent. Ebenso ist eine Zusammenlegung der Bundesländer zu drei großen Regionen nur für weniger als ein Viertel aller Österreicher vorstellbar.
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Eine Aufwertung wird in der von Fessel-GfK durchgeführten Umfrage (Sample: 504) von 62 Prozent als wünschenswert bezeichnet. Allerdings steht dieses Ergebnis in Zusammenhang mit der EU und der Frage, wie zeitgemäß Bundesländer in einem Vereinigten Europa überhaupt noch agieren können. Weit abgeschlagen dahinter steht eine Zusammenlegung zu drei Regionen mit nur 23 Prozent.
Auf die Frage nach der Kompetenzverteilung zwischen Ländern und Bund ist fast die Hälfte der Befragten für die Beibehaltung der derzeitigen Länderrechte. 44 Prozent der Österreicher wollen sogar noch mehr Rechte für die Bundesländer. Nur sieben Prozent wollen die Länder in ihren Rechten beschneiden.
Große Unterschiede ergeben sich nach dem Grad der Ausbildung. Denn die Hälfte der Befragten mit mittlerer Schulausbildung treten für mehr Landerrechte ein, während nur ein Drittel der Hochschulabgänger dafür votierten.
Signifikante Unterschiede zeigten sich auch in den Bundesländern: In der Steiermark und in Kärnten plädieren mehr als die Hälfte für mehr Länderrechte, in Wien waren es nur 37 Prozent.
Die Zusammenlegung der Bundesländer in drei Regionen halten ein Drittel der Hochschulabgänger für sinnvoll. Für 37 Prozent der FPÖ-Wähler ist eine Zusammenlegung vertretbar, während sich nur 13 Prozent aus dem SPÖ-Lager dafür aussprachen.