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Österreichische Fertighäuser sind auch bei unseren Nachbarn beliebt

Von Sissi Eigruber

Wirtschaft

Den Traum vom eigenen Haus in die Realität umsetzen, das kostet nicht nur Geld und Nerven, sondern auch viel Zeit. Ein Drittel der jährlich rund 18.000 in Österreich gebauten Häuser sind demzufolge Fertighäuser, berichtet Erich Benischek, Geschäftsführer des Fertighauszentrums "Blaue Lagune", im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Diese Art des Bauens findet nicht nur am heimischen Markt, sondern auch in den neuen EU-Nachbarländern immer mehr Abnehmer.


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"Für die Österreicher ist das sicher ein interessanter Markt", meint Benischek. Einige der überwiegend österreichischen 46 Fertighausfirmen, die in der "Blauen Lagune" ausstellen, seien zum Beispiel bereits in Ungarn aktiv. Fertighauszentren wie in Österreich seien in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Slowenien noch nicht vorhanden. Die weitere Marktentwicklung werde zeigen, in welchem dieser Länder sich derartige Projekte realisieren ließen, so der Geschäftsführer. Konkurrenz gäbe es auf den Ostmärkten wie in Österreich in erste Linie durch deutsche Anbieter: "In Ungarn hatten bisher die Österreicher die Nase vorne, aber die Deutschen ziehen nach", erklärt Benischek.

Ein Fertighaushersteller, der bereits seit 15 Jahren auf diesen Märkten aktiv ist, ist das Unternehmen Wolf Systembau aus Oberösterreich. "Wir haben Produktionsstätten in Ungarn und Polen sowie Vertriebsbüros in Tschechien, der Slowakei, Slowenien und einigen anderen Ländern wie Lettland, Litauen, der Ukraine und Russland", erläutert der Marktingleiter des Unternehmens, Josef Mittermeier. Auch er sieht in den Ostmärkten noch ein großes Wachstumspotenzial. Problematisch sei, dass es bisher für den Hausbau in diesen Ländern noch kaum die für uns klassischen Förderungs- und Finanzierungsinstrumente gibt (z. B. günstige Wohnbaukredite, Förderung von energiesparender Bauweise usw.). Im Unterschied zu Österreich werde von den Bauherrn auch viel mehr Eigenleistung erbracht. Konkurrenz aus den Erweiterungsländern selbst befürchtet Mittermeier nicht, denn bei lokalen Produzenten handle es sich um Billiganbieter, die ein anderes Kundensegment ansprechen, ist Mittermeier überzeugt.