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Österreichische Kinder weit oben in der Spenderpräferenz

Von Petra Medek

Politik

Knapp 60 Prozent der Österreicher betrachten das Spenden als selbstverständlich. Nur 12 Prozent geben an, keine finanzielle Hilfe zu leisten. Das ist das Ergebnis einer Studie des market- | Instituts, die Ende Dezember 1999 veröffentlicht wurde. Damit ist die Spendenbereitschaft so groß wie nie, folgert das Institut.


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Hätte man 500 Schilling frei zur Vergabe für Spenden, sind sich die Österreicher einig, wen es zu unterstützen gelte: 47 Prozent entscheiden sich für Waisenkinder in Österreich, 39 Prozent jeweils

für notleidende österreichische Familien sowie für misshandelte Kinder. Davon profitieren Einrichtungen wie das SOS Kinderdorf oder das St. Anna Kinderspital. Weit abgeschlagen in der

Spenderpräferenz: Straßenkinder in Brasilien (8 Prozent) und Drogensüchtige (4 Prozent).

Die Bereitschaft, für Kinder sowie Inlandsaktivitäten zu spenden, ist also besonders hoch. Eine Tendenz, die Gerhard Bittner, Leiter es Österreichischen Instituts für Spendenwesen, bereits 1996 im

Zuge einer Umfrage aufzeigte.

Das Spendenaufkommen werde in der Öffentlichkeit häufig überschätzt, so Bittner gegenüber der "Wiener Zeitung". 1997 schätzte er das gesamte Spendenvolumen in Österreich auf rund 3,3 Mrd.

Schilling. Große humanitäre Organisationen wie etwa die Caritas könnten allein rund 400 bis 450 Mill. Schilling an Spenden verbuchen, so Bittner. Miteingerechnet sind hier allerdings auch sog.

Fördermitgliedschaften, durch die man eine Organisation unterstützen kann, aber keine Rechte erwirbt.

Ehrenamtliche Arbeit: Zeitspender im Vormarsch

Gespendet wird hierzulande jedoch nicht nur materiell in Form von Geld oder Sachspenden: Jene, die freiwillig Zeit für gemeinnützige Zwecke aufbringen, nehmen einen bedeutenden Stellenwert am NPO-

Sektor ein: Über 53 Prozent aller Österreicher leisteten 1997 laut einer Erhebung von Werner Bachstein, Leiter des NPO-Instituts, ehrenamtliche Arbeit.