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Auf ein erfolgreiches Weinjahr 2003 verwiesen Landwirtschaftsminister Josef Pröll und Michael Thurner, Chef der Österreichischen Weinmarketing, am vergangenen Montag bei ihrem Jahresrückblick im Wiener Palais Coburg. Punkten konnte man vor allem beim Export von Weinen. Für die heimische Weinwirtschaft bieten einige der EU-Beitrittsländer, aber auch Russland, neue Chancen in der Weinvermarktung.
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Deutschland ist mit fast zwei Dritteln der österreichischen Weinexporte nach wie vor Hauptabnehmerland. Ein enormes Potenzial sieht Thurner für die nähere Zukunft bei den Weintrinkern in den EU-Beitrittsländern Tschechien, Ungarn und Polen sowie in Russland. "Es wäre schade, wenn wir diese Märkte anderen weinproduzierenden Ländern überlassen", betonte Pröll. Der Durchschnittspreis der von Österreich nach Tschechien exportierten Weine sei schon jetzt höher als für jene, die nach Deutschland geliefert werden. Für die Zeit nach dem EU-Beitritt setzt der Minister noch viel höhere Erwartungen in den tschechischen Markt.
Im Jahr 2002 wurden in die Länder Polen, Russland, Tschechien und Ungarn in Summe knapp 16 Millionen Liter Wein aus Österreich exportiert, der Anteil an Flaschenweinen betrug davon bloß 100.000 Liter. 2002 exportierte Österreich nach Tschechien 15,3 Millionen Liter, nach Ungarn 323.000 Liter, nach Polen 300.000 Liter und nach Russland 3.700 Liter.
Die Österreichische Weinmarketing (ÖWM) erwartet sich für die Zukunft im Osten durch eine konsequente Marktbearbeitung eine stetige Ausfuhr-steigerung von Qualitätsprodukten. Der Flaschenwein-Export solle in den nächsten fünf Jahren auf zwei Millionen Flaschen (= 1,5 Millionen Liter) gesteigert werden, ist Thurner vom Potenzial Osteuropas überzeugt. Um dieses Ziel zu erreichen, möchte die ÖWM in den nächsten fünf Jahren 1,2 Millionen Euro an Marketinggeldern in diese Länder investieren. Zur Bearbeitung der Osteuropamärkte hat die ÖWM eine eigene Abteilung aufgebaut. "Perfekte Kenntnisse der Landessprachen sowie ein Verständnis für die dort üblichen Geschäftspraktiken sind Grundvoraussetzungen, um auf diesen Märkten aktiv zu werden," so Thurner.
Der Weg nach Russland sei zwar hart, "aber wir können dort in den großen Städten Fuß fassen," ist Pröll zuversichtlich. Erfreut zeigt sich Pröll auch über die "Erfolgsgeschichte des DAC im Weinviertel". Auch für den Export sieht der Minister hochqualitative Weine nach dem Muster der DAC-Weine als Schlüssel zum Erfolg. Es sei notwendig, dass "bald weitere DAC-Weine in anderen Weinbaugebieten folgen," waren sich Pröll und Thurner einig.