Abschreibungen von 2,1 Mrd. Euro. | Wien. Österreichs Versicherer haben 2008 durch Lehman Brothers und Island-Wertpapiere viel Geld verloren. Wirtschaftsforscher Thoma Url spricht von einem Abschreibungsbedarf von 2,1 Mrd. Euro. Das tut weh, ist aber verkraftbar. Im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz habe sich die Branche relativ gut geschlagen, meint Url.
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Besonders die Lebenssparte hatte einige Probleme. Nachdem 2007 die Lebensversicherer noch ein Vorsteuerergebnis (EGT) von 229 Millionen erwirtschafteten, stand im Vorjahr ein Minus von 117 Millionen zu Buche - überdies wurde einiges an stillen Reserven aufgelöst. Den höchsten Abschreibungsbedarf (steckt in der Position Aufwendungen für Kapitalanlagen) hatten die Sparkassen Versicherung und Raiffeisen zu verzeichnen (siehe Tabelle).
Die mageren Zeiten haben aber auch im Schaden-Unfallbereich ihre Spuren hinterlassen, wo das Ergebnis von 720 auf 448 Mio. Euro zurückging. Die Eigenkapitalverzinsung der Gesamtbranche ging dramatisch zurück - von 16,9 Prozent im Jahr 2006 auf nur noch 3,9 Prozent im Vorjahr.
Seit 2006 liegen die Wachstumsraten bei den Versicherern in einem engen Band von 1,4 (2008) bis 2,1 Prozent (2007). Die Lebenssparte erwies sich 2008 als Wachstumsträger der Branche (plus 2,2 Prozent), während die Schaden-Unfallversicherung (plus 0,4 Prozent) nahezu stagnierte. Für das laufende Jahr ist die Branche pessimistisch. Insgesamt dürften die Prämieneinnahmen um 0,3 Prozent schrumpfen, wobei die Lebensversicherung mit rund 2,5 Prozent die Entwicklung dominiert.