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Österreichs Weinbauern international im Spitzenfeld

Von Christa Karas

Wirtschaft

Als die österreichische Weinwirtschaft vor 15 Jahren ihre düstersten Zeiten infolge des Glykolskandals erlebte, hätten nicht einmal die unerschütterlichsten Optimisten an das Wunder geglaubt, das sie heute so nachhaltig erlebt. Die internationale Resonanz ist mittlerweile enorm: Selbst Robert Parker's "The Wine Advocate" - das weltweit renommierteste Fachmagazin - widmete Österreich und seinen Weinen jüngst erstmals einen umfangreichen Bericht. Bis dahin hatte es nur Alois Kracher zu solchem Ruhm gebracht, nun folgen ihm die anderen großen Namen unter den Winzern.


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Knapp unter 90 Punkte oder sogar noch darüber hinaus gehend (bei einer faktisch nie vergebenen Maximalzahl von 100) - so benotete das Magazin zahlreiche getestete Weine vor allem aus der Wachau, aber auch aus anderen Teilen Niederösterreichs, dem Burgenland, der Steiermark und Wien. Besonders der österreichische "Paradewein" Grüner Veltliner, aber auch die Rieslinge - die schon bisher im Ländervergleich bei Blindverkostungen stets sensationell abgeschnitten haben - hatten es den Testern angetan, die unter anderem von der "sinnbetörenden" Fruchtigkeit und der Ausdrucksstärke schwärmten.

Bründlmayer und F.X. Pichler, Hirsch und Hirtzberger, Gross und Schloss Gobelsburg, Knoll und Rudi Pichler, Loimer und Wieninger, Prager und Salomon, aber auch einige Rotweinproduzenten wie Triebaumer und Krutzler sowie Süßweinspezialisten wie Kracher und Feiler-Artinger: Das ist nur ein Auszug aus der Liste der Winzer, deren Weine bewertet wurden. Und nicht von ungefähr handelt es sich bei ihnen auch um jene, die zu den Vorreitern des "Weinwunders" zählen.

Generationswechsel brachte Innovationen

Denn nur die harte Arbeit allein hätte niemals zu derartigen Erfolgen geführt, hätte nicht gleichzeitig auch ein bedeutsamer Generationswechsel statt gefunden. Die überwiegend jungen Winzer und - immer öfter - Winzerinnen konnten zwar auf das solide Wissen ihrer Väter bauen, aber damit alleine wären sie nie über den braven Durchschnitt hinaus gekommen. Erweitertes Fachwissen (zumal in der Kellereitechnik), Mut zur Umgestaltung und zum Experiment sowie eine hohe Bereitschaft zu Innovationen sind hier als wesentliche Elemente zu nennen, aber auch Phantasie, Kritikfähigkeit und das stetige Bestreben, sich nicht mit dem bereits Erreichten zufrieden zu geben, sondern die eigenen Leistungen noch zu maximieren.

Qualität macht sich letztlich bezahlt . . .

Hellmut Velich, Geschäftsführer des Vereins Renommierte Weingüter Burgenland, spricht dies im Zusammenhang mit dem sehr außergewöhnlichen Jahrgang 2000 an: "Wir RWB-Winzer haben durch unsere verstärkten Aktivitäten im In- und Ausland gesehen, dass das Interesse an Qualitätsweinen zunehmend steigt. Und wir beobachten, dass viele Winzer im Burgenland, besonders der Nachwuchs, diesen Trend erkannt haben und sich an der Qualitätsproduktion orientieren."

. . . führt aber auch zu Verknappung

Da Qualität im Weinbau freilich stets das Gegenteil von Masse bedeutet, sind Österreichs Paradewinzer oft schon vor der Lese kaum imstande, die Nachfrage nach bestimmten Weinen zu decken - vor allem, wenn diese auch noch zu Kultweinen werden, wie etwa Maximilian Hardegg und sein Önologe Peter Veyder-Malberg wissen.