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Osteuropa macht Uniqa Appetit auf mehr

Von Karl Leban

Wirtschaft
Ihre Osteuropa-Geschäfte steuert die Uniqa von Wien aus.
© Uniqa

Die gute Konjunktur sollte auch heuer zu weiterem Wachstum verhelfen.


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Wien. Osteuropa war zuletzt eine der stärksten Wachstumsregionen der Welt: Im Schnitt legte das dortige Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vorjahr um 4,4 Prozent zu. Davon profitierte auch die Uniqa, die in 15 osteuropäischen Ländern tätig ist und die Region nach Österreich als zweiten Heimmarkt sieht. Bei den Prämien fuhr der Wiener Versicherer dort ein Plus von fast 15 Prozent auf 1,609 Milliarden Euro ein, beim operativen Gewinn war es ein Plus von 39,5 Prozent auf 50,4 Millionen Euro.

2017 sei das beste Jahr seit Bestehen der für Osteuropa zuständigen Uniqa International gewesen, sagte deren Chef, Wolfgang Kindl, Dienstagabend vor Journalisten. Für heuer peilt er weiteres Wachstum an. Dabei helfen sollte auch die Konjunktur in Osteuropa (CEE). Uniqa-Chefökonom Martin Ertl prognostiziert für 2018 einen durchschnittlichen BIP-Anstieg um 3,8 Prozent: "CEE bleibt damit auf der Überholspur gegenüber Westeuropa und den USA." Einer der Wachstumstreiber sei der Konsum der privaten Haushalte. "Geben die Haushalte mehr Geld aus, können wir damit rechnen, dass der eine oder andere auch einen Versicherungsabschluss tätigt", so Ertl.

700 Millionen für Zukäufe

In Osteuropa ist die Uniqa laut eigenen Angaben aktuell die Nummer sechs (gemessen an den Prämien). Derzeit hat sie 5,9 Millionen Kunden in der Region, wobei gut neun Millionen Polizzen verwaltet werden. Kindl sieht noch viel Luft nach oben: "Wenn alle anderen elf Länder, in denen wir präsent sind, auf das durchschnittliche Prämienniveau von Tschechien, Polen, der Slowakei und Ungarn aufschließen, wäre das - auf unsere Kunden gerechnet - ein zusätzliches Prämienvolumen von etwa 1,2 Milliarden Euro." Zur Illustration: In den reiferen Märkten wie Tschechien, Polen, Slowakei und Ungarn liegen die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Versicherungen bereits bei fast 400 Euro, während es in ganz Osteuropa im Durchschnitt nur 175 Euro sind. Zum Vergleich: Österreich kommt auf rund 2000 Euro.

Wachsen will die Uniqa in Osteuropa aber nicht nur aus eigener Kraft, sondern auch über Akquisitionen. Laut Kindl sind dafür 700 Millionen Euro verfügbar. Mögliche Zukäufe würden laufend sondiert, derzeit gebe es jedoch nichts Konkretes zu vermelden.