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Wintersportler aus Polen & Co. sind mittlerweile nicht mehr wegzudenken.
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Wien. Schneit es das erste Mal in Prag, Budapest oder Warschau, freut das auch heimische Touristiker. Denn: Mit dem Schneefall trudeln die Winterbuchungen in Österreich ein. Auf diese wartet man mittlerweile, da Zentral- und Osteuropa für die heimischen Wintersportorte immer wichtiger wird. So kamen in der letzten Wintersaison 1,6 Millionen Österreich-Urlauber aus der Region - das sind bereits 10 Prozent der gesamten Winterankünfte.
Seit mittlerweile 23 Jahren werben Österreichs Touristiker bei ihren östlichen Nachbarn. Mit durchschlagendem Erfolg - der Anteil der zentral- und osteuropäischen Gäste am Gesamtgästeaufkommen hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Österreich ist in allen Ländern die Wintersportdestination Nummer eins - in Ungarn etwa hält Österreich einen Marktanteil von 70 Prozent.
Tschechen liegen vorne
Auch wenn es oft den Anschein hat, die Russen würden Österreich im Winter überrollen, sind in Wirklichkeit die Tschechen die Spitzenreiter unter den zentral- und osteuropäischen Gästen, vor den Ungarn. "Tschechien ist ein wahnsinnig solider Markt, sozusagen der Klassenprimus", sagt Emanuel Lehner, Leiter der Region Zentraleuropa bei der Österreich Werbung.
Nicht alle Osteuropäer haben die gleichen Vorlieben im Winterurlaub. "Tschechen und Polen sind am liebsten von neun bis fünf Uhr auf der Piste", sagt Lehner. Gäste aus Ungarn gingen es eher gemütlich an und hätten ein breiteres Spektrum an Urlaubsaktivitäten - von ihnen fahren nur etwa 50 Prozent Ski.
Anfangs hatten einige Touristiker durchaus Bedenken, dass es sich bei bestimmten osteuropäischen Ländern um "Heuschreckenmärkte", also schnell weiterziehende Märkte, handle. "Mittlerweile kann man schon von Stammgästen sprechen", sagt Lehner. Jetzt ginge es vor allem darum, die gewonnene Position einzuzementieren und das Potenzial langfristig zu sichern. Lehner beobachtet, dass bei Gästen aus Zentral- und Osteuropa ein Urlaub in Österreich - ähnlich wie früher in Deutschland - mittlerweile zur generationenübergreifenden Tradition wird. Damit dies so bleibt, will man auch weiterhin 10 Prozent des Marketingbudgets der Österreich Werbung in der Region einsetzen.