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Outlets ziehen Shoppingtouristen an

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft
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Designermode: Parndorf lockt mit Rabatten.
© Designer Outlet Parndorf

Das Designer Outlet Parndorf wird bis 2016 um zusätzliche Shops erweitert.


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Wien. Urlaub im Schnäppchenparadies wird beliebter. "Das Phänomen des Shoppingtourismus wird für Outletcenter wichtiger", sagt Mario Schwann, Centermanager des McArthurGlen Designer Outlet Parndorf. Russen, Chinesen und Koreaner geben am meisten für die Markenware aus der Vorsaison aus, auf die es bis zu 70 Prozent Rabatt gibt. Elf Prozent des (nicht näher bezifferten) Umsatzes kommen von Nicht-EU-Bürgern. 2012 verdoppelten sich die Tax-Free-Einkäufe des Outlets im Vergleich zum Jahr davor.

Das burgenländische Center arbeitet weltweit mit 60 Reiseveranstaltern zusammen, die Urlaubergruppen beim Österreich-Aufenthalt für zwei bis vier Stunden nach Parndorf zum Einkaufen bringen. Auch das nahegelegene Pannonia Tower Hotel ist auf die kaufkräftige Kundschaft eingestellt: Ein "Schlafen & Shoppen"-Paket und zusätzlicher Einkaufsrabatt sollen einen Stopp im Burgenland für Touristen auf der Durchreise attraktiv machen.

In den 15 Jahren seines Bestehens zählte das Designer Outlet 37 Millionen Besucher. Zum Kernpublikum des europaweit größten Outletcenters mit 170 Shops gehören Ostösterreicher, Slowaken und Ungarn - das Center profitiert von seiner grenznahen Lage. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr flächenbereinigt um neun Prozent.

Rabatte jenseits der Grenze

Bis 2016 will der britische Betreiber das 42.000 Quadratmeter große Center um 3600 Quadratmeter erweitern. Dafür werde ein "hoher zweistelliger Millionenbetrag" investiert, sagt Thomas Immelmann von McArthurGlen. Derzeit läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung. Das zweite Center, das Designer Outlet Salzburg, habe sich nach schwierigem Start seit 2009 gut entwickelt, so Immelmann.

Neben den beiden Centern von McArthurGlen existiert das vor einem Jahr eröffnete Fashion Outlet Villaggio in Parndorf, das seit April von Konkurrent Freeport betrieben wird. Das 2005 gestartete Leoville-Outlet in Leobersdorf scheiterte hingegen und wird nun zum Shoppingcenter umgebaut.

Handelsexperte Peter Schnedlitz von der WU erwartet keine großen Neueröffnungen von Outletcentern in Österreich. Immelmann sieht den heimischen Markt mit drei Standorten als gesättigt an - zumal heimische Schnäppchenjäger auch über die Grenze fahren: Freeport betreibt in Tschechien das International Outlet mit 75 Shops an der Grenze nahe Kleinhaugsdorf, das auch sonntags offen hält. Zudem wird Freeport im Oktober das One Fashion Outlet mit 70 Shops im Osten von Bratislava eröffnen.

Mit den Öffnungszeiten in Österreich ist McArthurGlen zufrieden, sagt Immelmann: "Wir werden uns nicht aktiv an der Diskussion um die Sonntagsöffnung beteiligen."