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ÖVAG blieben höhere Vorsorgen nicht erspart

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Auch dem Spitzeninstitut des Volksbankensektors, der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG), blieben im Geschäftsjahr 2001 höhere Vorsorgen bei Krediten nicht erspart. Eine Aufstockung um 13 Mill. Euro auf 68,48 Mill. Euro war erforderlich, wobei neben der schlechten konjunkturellen Entwicklung zwei große Vorsorgefälle - RHI und Libro - dafür verantwortlich waren.


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Heuer sei kein größeres Problem absehbar, sagte ÖVAG-Generaldirektor Klaus Thalhammer gestern, Montag, in der Bilanzpressekonferenz. Libro ist für die ÖVAG de facto abgehakt. Thalhammer glaubt nicht so recht an eine Zukunft des Mediendiskonters: "Bei der Bilanzerstellung für 2001 sind wir davon ausgegangen, dass es Libro nicht mehr geben wird." Ein Nachschuss der Banken sei unwahrscheinlich, ergänzte ÖVAG-Vorstand Erich Hackl.

Deutlicher Gewinneinbruch

Das Betriebsergebnis der ÖVAG - sie bilanzierte 2001 erstmals nach IAS - fiel bei einer Bilanzsumme von 18,9 Mrd. Euro (plus 18,7%) um 19,3% auf 54,95 Mil. Euro, das EGT um 14,2% auf 63 Mill. Euro. Unterm Strich verblieb ein um 40% niedrigerer Konzernjahresüberschuss von 33,14 Mill. Euro. Geplant ist, erneut eine Dividende von 6% plus 2% Bonus an die Aktionäre (Volksbanken, DZ Bank, Victoria, RZB, Streubesitz) auszuschütten.

Die Eigenkapitalrendite sank 2001 von 11,7% auf 7,7%, was aber vorrangig auf die im Vorjahr durchgeführte Kapitalerhöhung zurückzuführen ist.

VBI auf Partnersuche

Der ÖVAG-Konzern beschäftigt mittlerweile rund 3.500 Mitarbeiter, davon entfallen 1.700 auf Mittel- und Osteuropa. Die Auslandsaktivitäten sind in einer eigenen Holding, der Volksbank International (VBI) gebündelt. Diese will noch heuer Partner hereinnehmen, wobei bis zu 49% zur Disposition stehen. "Interessenten sind die DZ Bank, die Banque Federal, die italienischen Volksbanken und die Ergo-Gruppe", so Thalhammer.