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ÖVAG: "Jahr des Aufbruchs"

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Investkredit-Kauf als Meilenstein. | Kapitalerhöhung um 300 Mio. Euro. | Wien/Bukarest. Durch den Erwerb der auf Unternehmensfinanzierungen spezialisierten Investkredit wird 2005 in die Geschichte der Österreichischen Volksbanken AG (ÖVAG) als "Jahr des Aufbruchs" eingehen, sagte Generaldirektor Franz Pinkl am Wochenende vor Journalisten in der rumänischen Hauptstadt Bukarest. Hans Hofinger, Verbandsanwalt des Österreichischen Genossenschaftsverbandes, sprach sogar von einem "Quantensprung".


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Zur teilweisen Aufbringung des Kaufpreises wird sich die ÖVAG von ihren Eigentümern über eine Kapitalerhöhung 300 Mio. Euro frisches Geld holen. "Wir gehen davon aus, dass alle mitgehen", so Pinkl. Die ÖVAG gehört zu rund 58% der Volksbanken Holding (61 selbständige Volksbanken), zu 25% der DZ-Bank (genossenschaftliches Spitzeninsitut in Deutschland), zu 10% der ERGO-Versicherungsgruppe und zu 6% der RZB. Der Rest ist Streubesitz.

Die Investkredit soll nach der Integration in die Volksbanken-Gruppe als Marke "Investkredit" weitergeführt werden. Derzeit besitzt die ÖVAG 98% der Investkredit-Aktien. Das Spaltungsverfahren für die restlichen noch an der Börse befindlichen Aktien des Unternehmensfinanzierers soll am 15. Dezember 2005 abgeschlossen sein.

Neues Vertriebssystem für Netzwerkbanken

Anlässlich des Besuchs in Bukarest stellte die ÖVAG auch ein neues Vertriebssystem für ihre Netzwerkbanken vor. In einem Franchisesystem werden die internationalen Volksbanken künftig mit "Financial Centers" zusammenarbeiten, sagte ÖVAG-Vorstandsdirektor Wolfgang Perdich.

Die ÖVAG-Gruppe ist über die Volksbank International (VB) in acht Ländern Mittel- und Osteuropas tätig und betreut dort 800.000 Kundenkonten. In Zukunft setzen die Volksbanken auf den Zukauf einzelner kleinerer Banken. Aber: "Wir zahlen nicht jeden Preis", betonte Perdich.

Zum Verkauf des 41%-Anteils an der Niederösterreichischen Landesbank-Hypothekenbank (Nö. Hypo), den die ÖVAG am liebsten direkt an die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien veräußern möchte, sagte Pinkl: "Wenn es eine Einigung des Landes Niederösterreich mit der Raiffeisen-Gruppe gibt, dann halten wir unsere Zusage, die Nö. Hypo abzugeben. Sonst sehen wir uns weiter als Partner des Landes". Das Land - es hält die restlichen 59% der Nö. Hypo - beharrt wie berichtet auf seinem Vorkaufsrecht und hat in der Causa Nö. Hypo ein Schiedsgerichtsverfahren initiiert.